Kolloquium 25.09.2015 Prof. Dr. Bügner/ Jürgen R. Dietrich

Ratschläge und Tipps zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeitem sowie Diskussion zur (fächerübergreifenden) mündlichen Prüfung
Antworten
Bianca91
Mitglied
Mitglied
Beiträge: 26
Registriert: 20.03.11 09:53

Hallo zusammen,

mir haben bisherige Erfahrungsberichte immer sehr geholfen und mich vor der bösen, finalen Kolloquiumsprüfung etwas beruhigt, daher folgt nun meine eigene :-)

Vorab: yes, ich bin durch 8)
Ich habe International Business Communication (IBC) (B.A.) mit dem Schwerpunkt Personalmanagement studiert.

Nun war der Tag X gekommen und der Prüfungsplan sagte mir, dass ich von 09:30 Uhr bis 10:15 Uhr dem Erstprüfer Herr Prof. Dr. Torsten Bügner und Zweitprüfer Herr Jürgen R. Dietrich sowie Herrn Prof. Dr. Dieter Huber, der zukünftig im Bereich Sprachwissenschaften Kolloquien bei der AKAD mit durchführen soll und sich daher vorab in den Prüfungsablauf eingearbeitet wurde, Zeit hatte, die Herren zu überzeugen, dass ich ab 10:15 Uhr den Titel B.A. tragen darf.

Auf dem Gang begegneten mir einige nervöse Gesichter, die wie auch ich die Prüfung noch vor der Brust hatten. Ich war im zweiten Lauf mit dabei, erblickte ich gegen 09:15 Uhr auch schon ein paar glücklich-erleichterte Studentengesichter. Sichtlich angespannt war jeder Student. Daher hat mir besonders gut gefallen, dass ALLE prüfenden Profs/Dozenten sehr gut gelaunt, eine überaus freundliche und positiv-ermutigende Körpersprache an den Tag legten. Ein bisschen Smalltalk, es wurde viel Glück gewünscht und das würde schon werden, man solle sich keine Sorgen machen. Dies hat Mut gemacht und gleichzeitig etwas vom Warten abgelenkt. Großes Daumenhoch - die Atmosphäre war sehr angenehm.

Meine Prüfer waren bereits im Raum und bereiteten sich auf die Prüfung vor. Pünktlich zum Gongschlag um 09:30 Uhr wurde ich freundlich von Herrn Dietrich in den Raum hineingebeten. Nachdem ich mir etwas zu trinken nehmen durfte,wurde ich gebeten, mich an den Tisch zu den Prüfern zu setzen. Kurzer Smalltalk, die Prüfer haben sich vorgestellt. Es wurden die allgemeinen Formalien durchgespielt (Abgleich Personalausweis / Studentenausweis mit meiner Person, "Fühlen Sie sich im körperlich in der Lage, an der Prüfung teilzunehmen?", etc.).

Herr Bügner teilte mir den allgemeinen Prüfungsablauf mit. Die Prüfung würde dreigeteilt.
a) Diskussion zu meiner BA (Herr Dietrich - war auch gleichzeitig mein Betreuer bei der Arbeit)
b) Vertiefung "Personalmanagement" (Herr Dietrich)
c) Englisch: International Business & EU

Herr Dietrich übernahm das Wort und bat mich einen kurzen Überblick über meine Bachelorarbeit zu geben (Thema, Ziel, etc.) und wie ich auf das Thema kam. Anschließend das Vorgehen und die Ergebnisse skizzieren. Herr Bügner warf die Frage ein, wie sich meine Literatursuche und -auswahl gestaltete (hatte ein sehr unternehmensspezifisches Thema). Herr Dietrich hat dann genauer nach einer Theorie nachgebohrt, die vom Zweitkorrektor meiner BA vergleichsweise stark kritisiert wurde. Also: woher kommt die Theorie? Welche Bestandteile? Wie kann man auswerten? Etc.
Abschließend stellte Herr Dietrich eine juristische Frage, zu der in nur bedingt eine Antwort geben konnte. Leider völlig auf dem falschen Fuß erwischt. Mir blieb nichts anderes übrig als zu sagen, dass ich hierzu leider nicht viel zu sagen kann. Kein Problem, wurde kurz notiert und dann blickte Herr Bügner bereits auf die Uhr und teilte Herr Dietrich mit, dass zeitlich nun mit Teil 2 begonnen werden sollte.

Also war meine Vertiefung Personalmanagement dran. Zunächst fragte Herr Dietrich, welche allgemeinen Personalbereiche es denn gäbe (Personalmarketing, - beschaffung, - freisetzung, etc.). Genauer wurde dann auf internes und externes Personalmanagement eingegangen. Als ich dann im Verlauf das Argument aufführte, dass sich ein Unternehmen auch als attraktiver Arbeitgeber auf dem Markt präsentieren kann, wurde der Weg Richtung Unternehmenskultur eingeschlagen. Was ist das? Wie entsteht es? Wer entwickelt die Kultur bei einem Unternehmen? Was passiert bei einer Firmenübernahme oder -fusion mit der Kultur? Welche Strategien gibt es? Worauf muss dabei geachtet werden? (Schlagworte Corporate Identity, Corporate Desgin, Corporate Vision). Was sind die Parameter einer Unternehmenskultur? Im Verlauf der Diskussion wurden noch praktische Beispiele wie z.B. der Apple-Konzern (mein eigenes Beispiel) oder Daimler Chrysler (Beispiel von Herrn Bügner) mit eingeworfen.
Herr Dietrich war bei diesem Part federführend bei den Fragestellungen. Herr Bügner warf zwischendurch ein paar Fragen ein und beteiligte sich an der Diskussion. Herr Huber nahm bei den beiden ersten Parts eher eine passive Rolle ein - nickte nur immer freundlich-zustimmend, wenn ich meinen Blick einmal in seine Richtung schweifen ließ :-) Hat mir Mut gegeben.

Herr Bügner, der das Zeitmanagement übernahm, unterbrach irgendwann die Diskussion und teilte mit, dass nun mit Part 3 begonnen werden würde / müsste. Die Sprache wechselte auf Englisch. Ein fließender Übergang von Unternehmenskultur / Personalbeschaffung war zum internationalen Personalmanagement/-beschaffung gegeben. Was müsste z.B. beachtet werden, wenn demnächst in Indien Personal eingesetzt werden sollte? (Bewertung der Qualifikation, unterschiedliche Kultur, etc.). Welche Parameter beeinflussen die Arbeit im und mit dem Ausland? Herr Bügner warf den Begriff "Hofstede" mit in den Raum und bat mich, diese Theorie einmal näher zu erläutern, mir anschließend eine (!) Dimension rauszupicken und dies anhand des Beispiels Indien (oder ein Land meiner Wahl) im Vergleich mit Deutschland zu vergleichen.
Ohhh das war ein tolles Gefühl. Diese Theorie hatte ich sehr gut gelernt und war sehr vertraut mit dem Thema. Da mein Englisch aufgrund der Aufregung leider etwas in der Qualität nachgelassen hatte und mir manche Worte einfach nicht zu schnell einfallen wollten, habe ich die Chance genutzt und in Hinblick auf die Zeit die Theorie ausführlicher als gewünscht erläutert. Kein Problem - Herr Bügner hat gerne und aufmerksam zugehört. Long-term orientation and Power Distance Index (Deutschland/Indien) miteinander verglichen und erläutert, wo mögliche Probleme aufgrund der kulturellen Unterschiede entstehen könnten.
Herr Bügner stellte dann eine Frage zur EU. Was dies denn genau sei und was sie ausmacht (politische, soziale,... Union). Also Thema Binnenmartk, Personen-, Kapital-, Waren- und Dienstleistungsfreiheit. Wie sieht es im Vergleich zur USA aus? Gibt es in der USA auch so etwas vergleichsweise wie die EU (Herr Bügner wollte den Begriff NAFTA hören, der mich auch direkt in den Kopf kam :-) ) Schlussfrage: EU - ein Erfolg oder Misserfolg? Eigene Meinung.
Ich hab zwischendurch immer noch ein paar Daten mit in den Raum geschmissen, da ich auch IBW03 (Europäische Wirtschaft) gelernt hatte. Herr Huber beteiligte sich im dritten Teil etwas an der Diskussion, blieb jedoch auch weiterhin eher passiv.

Dann war die Zeit auch schon rum.
Ich sollte den Raum kurz verlassen und wurde nach ca. 5min (gefühlte 2 Std!! :D) wieder in den Raum gebeten.
Herr Dietrich bat mich herein und gratulierte mir erst einmal zur erfolgreich bestandenen Prüfung. Ein kurzes Feedback wurde gegeben und letzlich die Note: 1,5. Wow!
Hätte ich nicht erwartet, da heute mein Englisch mehr schlecht als recht war.

Anschließend verließ ich mit Herrn Bügner den Raum, hoch ins Prüfungsamt und durfte dort meine Urkunde zum erfolgreich bestandenen Studium in die Hand nehmen.
(Dabei ebenfalls Exmatrikulationsbescheinigung, etc.).

Gesamtfazit:
a) Keiner der Dozenten möchte jemanden etwas böses. Sie sind alle Pro-Studenten eingestellt. Allerdings muss auch fachlich etwas von Studentenseite kommen.
b) Bachelor/Masterarbeit gut vorbereitet. Inhalte kennen (sollte man auch bestens, wenn man die Arbeit selbst verfasst hat :wink: ), Kritikpunkte genauestens durchlesen und auf Rückfragen einstellen.
c) Vertiefung lernen
d) Englisch-Vokabeln im Bereich EU/Wirtschaft auffrischen
e) BWL02 / IKM01 / UFU-Module lernen
f) Den Gesprächsverlauf kann man als Student bei etwas Geschick doch sehr gut lenken. Die Prüfer möchten auch gerne, dass die Studenten in einem sicherer Gebiet abgefragt werden. Das hat man gemerkt.
g) Viel Erfolg, das wird schon!! :-) :-) :-)

LG Bianca
Benutzeravatar
Ram_master_g
Forums-Profi
Forums-Profi
Beiträge: 125
Registriert: 10.03.14 13:21
Wohnort: Karlsruhe

Vielen Dank für deine Erfahrungen und herzlichen Glückwunsch:)
ehemaliger Studierendenvertreter
Angewandte Informatik (DHBW) 10/11-08/14
General Managment 07/14-01/15
Angewandtes Managment 01/15-11/16
UFU42,SQF60,SQF40,UFU60,ANS21,LPM61,MKG21,VWL03,BWL21,IUF60,STL60,KLR21,PER22,EWS01,ORG60,UFU41,CON60,PER61,Thesis,Kolloquium
DONE
Waiting
NOW
▌▌▌▌▌▌▌▌▌▌▌▌▌▌▌▌▌100%

#keepfernstudentenalive
Lena89
Forums-Profi
Forums-Profi
Beiträge: 131
Registriert: 07.01.13 13:31

In welchem Themenbereich hast du deine Thesis verfasst? Ging es da auch um Personal?
Ich habe ja die gleiche Vertiefung, aber meine Thesis ist nicht im gleichen Bereich angesiedelt, da geht's eher um Stammdatenmanagement und Prozesse in diesem Zusammenhang.
Ein guter Hinweis, das ein Teil auch auf Englisch gemacht wird (was ich persönlich gut und sehr passend finde für IBC) und dass man auch die aktuelle Lage in Europa etc im Blick haben sollte...
Bianca91
Mitglied
Mitglied
Beiträge: 26
Registriert: 20.03.11 09:53

Ich hatte ein absolut unternehmensspezifisches Thema Richtung Internes Kontrollsystem :-)
Hatte nix mit meiner Vertiefung zu tun
Lena89
Forums-Profi
Forums-Profi
Beiträge: 131
Registriert: 07.01.13 13:31

Okay, dann werde ich deinen ausführlichen Bericht an die Wand tackern oder so :P Sehr hilfreich, danke nochmal!
FernBenutzer
Neues Mitglied
Neues Mitglied
Beiträge: 4
Registriert: 16.11.14 19:22

En toller Überblick!! Danke :D
DONE: SQF26 / KOM20 / BWL22 / BWL02 / EVW02 / VWL03 / EKO03 / SQF40 / MKG40 / DGL03 / EUE01 / LPM40 / DGL11 / PER40 / ELK01 /EIT21 / PER41 / UFU44 / IBW03 / EUE02 / IKM01 / EKO04
WAITING: ENC21
CURRENTLY: PER42
TO DO: PER42-AS / BAPRO / BAIBCT

IBC B.A.
Antworten