BFG03 07.03.2015

...planmässig, lückenlos und ordnungsgemäss bitte hier alle Themen zur Buchführung und Bilanzierung posten.
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BiBu82
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Hallo,

die heutige Klausur BFG03 entsprach fast der Musterklausur, bis auf eine Detailaufgabe (1.2 Rücklagen raus, dafür die GWG-Frage). Und die Punktverteilung bei den Detail war glaube etwas anders 4 x 5 Punkte statt der Verteilung in der Musterklausur...

Aufgabe 1.1
Definieren Sie den Begriff Rückstellungen! Benennen Sie alle nach § 249 HGB gesetzlich zulässigen Arten von Rückstellungen. Erläutern Sie dabei kurz, was die einzelnen Rückstellungsarten kennzeichnet bzw. wodurch sie sich voneinander unterscheiden. Geben Sie zu jeder Rückstellungsart ein Beispiel.

Aufgabe 1.2 (abweichend von Musterklausur)
Was ist ein GWG, wie kann man diese bilanziell behandeln (oder so ähnlich).

Aufgabe 1.3
Bei wem ist in den folgenden Fällen der Leasinggegenstand zu bilanzieren? Begründen Sie kurz!
a) Der Leasingnehmer least eine Geschäftsausstattung für 7 Jahre fest. Anschaffungskosten 100.000 Euro, Nutzungsdauer 10 Jahre. Es ist eine Kaufoption vereinbart worden, die den Erwerb nach 7 Jahren für 30.000 Euro vorsieht.
b) Ein Leasingnehmer least einen speziell für ihn umgebauten LKW. In dieser Ausstattung ist dieser LKW nicht für andere Kunden nutzbar.
c) Ein Unternehmen least eine Computeranlage. Die Grundmietzeit beträgt 60 Monate. Anschaffungskosten beim Leasinggeber 20.000 Euro plus USt., Nutzungsdauer 5 Jahre. Die monatliche Rate beträgt 390 Euro.

Aufgabe 1.4
Erläutern Sie den grundsätzlichen Unterschied zwischen Aufwand und Kosten. Gehen Sie dabei weiterführend
a) auf Aufwendungen ein, die keine Kosten sind,
b) auf Kosten ein, die keinen Aufwand darstellen sowie
c) auf Aufwendungen/Kosten ein, die auch den Kosten/Aufwendungen zuzuordnen sind.
Gehen Sie auf die jeweiligen allgemeinen Begriffe ein und nennen Sie mindestens ein Beispiel.

Komplex 2 (nicht bearbeitet, müsste aber beim überfliegen wirklich 1 zu 1 auch aus der Musterklausur gewesen sein)

Aufgabe 2.1 (8 Punkte)
Die X-GmbH wird von einem ehemaligen Angestellten 2013 verklagt. Die X-GmbH rechnet mit Prozesskosten in Höhe von 20.000 Euro.
a) Wie ist die Situation handels- und steuerrechtlich zu beurteilen? Geben Sie alle nötigen Buchungen diesbezüglich für den 31.12.2013 an!
b) Geben Sie für jede der folgenden Varianten die nötigen Buchungen im Jahr 2014 an:
Variante 1: Im Geschäftsjahr 2014 gewinnt die GmbH den Prozess.
Variante 2: Im Geschäftsjahr 2014 kommt es zu einem Vergleich, die GmbH wird mit 10.000 Euro in Anspruch genommen.
Variante 3: Im Geschäftsjahr 2014 verliert die GmbH den Prozess und wird zur Zahlung von 25.000 Euro verpflichtet.
Variante 4: Der Prozess erfolgt erst im Jahr 2015.

Aufgabe 2.2 (3 Punkte)
Im Herbst 2013 wird festgestellt, dass an der Fassade des Verwaltungsgebäudes der X-GmbH Instandhaltungsarbeiten vorgenommen werden müssen. Da die Durchführung der Arbeiten nicht dringend ist, will die Gesellschaft bis zum Frühsommer des Jahres 2014 warten und bei günstiger Witterung die Arbeiten durch eine Baufirma ausführen lassen. Der Kostenvoranschlag der Baufirma beläuft sich auf 20.000 Euro plus Umsatzsteuer. Beurteilen Sie den Sachverhalt nach handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Gesichtspunkten und führen Sie alle nötigen Buchungen durch.

Aufgabe 2.3 (10 Punkte)
Die X-GmbH leaste mit Vertrag zum 1.9.2013 einen PKW von einem Autohändler. Die monatliche Rate beträgt netto 350 Euro. Die Leasingraten sind jeweils zum 1. des Kalendermonats fällig und werden per Lastschrift beglichen. Der Vertrag läuft über 3 Jahre und ist in dieser Zeit unkündbar. Am Ende der Laufzeit kann die X-GmbH den PKW zurückgeben oder für 13.000 Euro (netto) vom Autohändler übernehmen.

Die Anschaffung des PKW durch den Autohändler erfolgte am 1.7.2013 (sofortige Bezahlung per Banküberweisung). Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 4 Jahre, die Abschreibung erfolgt linear. Der PKW hat 25.000 Euro (netto) gekostet. Bisher wurde noch kein Vorgang gebucht. Erstellen Sie alle Buchungen, die in 2013
a) beim Autohändler und
b) bei der X-GmbH
in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden müssen. Gehen Sie dabei auch ausführlich darauf ein, bei wem der PKW aktiviert werden muss.

Aufgabe 2.4 (9 Punkte)
Buchen Sie die folgenden Sachverhalte (bis hin zur Berücksichtigung in der GuV) und nutzen Sie dazu T-Konten.
Schließen Sie alle drei Konten ab. Vergessen Sie nicht die zugehörigen Buchungssätze.
Der Anfangsbestand teilweise gefertigter Erzeugnisse beträgt 8.000 Stück. Der Endbestand dieser unfertigen Erzeugnisse 12.000 Stück. Der Anfangsbestand der fertigen Erzeugnisse beträgt 15.000 Stück, der Endbestand 7.500 Stück. Die Herstellkosten der fertigen Erzeugnisse betragen 7,50 Euro. Im Unternehmen wird kalkuliert, dass die unfertigen Erzeugnisse zu 80 % fertig gestellt sind. Handelt es sich um eine wertmäßige Bestandsmehrung oder Bestandsminderung? Wird
insgesamt aus diesen Sachverhalten ein Aufwand oder ein Ertrag generiert?

Aufgabe 2.5 (10 Punkte)
Am 15. Dezember 2013 erfährt der Geschäftsführer der X-GmbH, dass Kunde Scholz das Konkursverfahren beantragt hat. Die Forderung gegenüber Scholz beträgt 20.000 Euro plus Umsatzsteuer.
a) Wie bucht die GmbH am 20.12.2013?
b) Am 31.12.2013 wird der X-GmbH mitgeteilt, dass das Konkursverfahren mangels Masse eingestellt wurde. Wie bucht die X-GmbH?
c) Abweichend von vorstehendem b) soll das Konkursverfahren zum 31.12.2013 noch nicht abgeschlossen sein. Es ist davon auszugehen, dass sich die Konkur
squote auf 50% belaufen wird.
d) Am 20.02.2014 wird das Konkursverfahren abgeschlossen. Der Konkursverwalter überweist:
I) 4.760 Euro
II) 14.280 Euro
Nehmen Sie alle Buchungen vor.

3. Komplexaufgabe: Buchung und Bilanzvorbereitung eines Unternehmens (40 Punkte)
Der Einzelunternehmer Schneider betreibt in Leipzig einen Handel mit Kraftfahrzeugen und eine Reparaturwerkstatt. Bewerten Sie die folgenden Sachverhalte ausführlich (bisher wurden die Sachverhalte nicht gebucht) und nehmen Sie alle Buchungen vor, die für den Jahresabschluss 2013 relevant sind.

Aufgabe 3.1 (4 Punkte)
An einem Abschleppfahrzeug des Unternehmens tritt am 13. Dezember 2013 ein Motorschaden auf. Eine Anfrage in der Reparaturwerkstatt des Autohändlers ergibt, dass der Schaden erst in der letzten Januardekade des Jahres 2014 für ca. 13.000 Euro behoben werden kann. Der Gesellschaft entstehen keine weiteren Probleme, da der Fuhrpark genügend groß ist und der Monat Januar erfahrungsgemäß ein umsatzschwacher Monat ist.
Beurteilen Sie den Sachverhalt nach handelsrechtlichen Gesichtspunkten, geben Sie dabei die rechtliche Grundlage an und nehmen Sie die im Geschäftsjahr 2013
erforderlichen Buchungen vor. Was muss steuerrechtlich beachtet werden?

Aufgabe 3.2 (5 Punkte)
a) Im November 2013 erfährt Schneider, dass der Kunde Pleitje ein Konkursverfahren beantragt hat. Die Forderungen gegenüber diesem Kunden betragen 23.800 Euro (brutto). Welche Buchungen sind im November vorzunehmen?
b) Zum 31.12.2013 steht fest, dass das Konkursverfahren mangels Masse abgelehnt wird. Welche Buchungen müssen nun berücksichtigt werden?

Aufgabe 3.3 (5 Punkte)
Schneider leaste mit Vertrag zum 1.9.2013 eine Computeranlage von einem Computerhändler. Die monatliche Rate beträgt netto 350 Euro. Die Leasingraten sind jeweils zum 1. des Kalendermonats fällig und werden per Lastschrift beglichen. Der Vertrag läuft über 3 Jahre und ist in dieser Zeit unkündbar. Am Ende der Laufzeit kann Schneider die Anlage zurückgeben oder für 13.000 Euro (netto) vom Computerhändler übernehmen. Die Anschaffung der Computeranlage durch den Computerhändler erfolgte am 1.7.2013 (sofortige Bezahlung per Banküberweisung). Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 4 Jahre, die
Abschreibung erfolgt linear. Die Computeranlage hat 25.000 Euro (netto) gekostet. Bisher wurde noch kein Vorgang gebucht. Erstellen Sie alle Buchungen, die in 2013 in diesem Zusammenhang beim Unternehmen Schneider berücksichtigt werden müssen. Gehen Sie dabei auch ausführlich darauf ein, bei wem
die Computeranlage aktiviert werden muss.

Aufgabe 3.4 (14,5 Punkte)
Schneider erwirbt am 1.7.2013 ein bebautes Grundstück. Das Gebäude wird künftig als Lager und Reparaturhalle genutzt. Es wurde ein Kaufpreis von 800.000 Euro vereinbart. Auf das Grundstück entfallen 250.000 Euro des Kaufpreises. Als Nebenkosten entstehen 3,5 % Grunderwerbssteuer, 1,5% Notarkosten (+ Umsatzsteuer), 0,5 % Gerichtskosten.
a) Bilden Sie die Buchungssätze für den Erwerb des Grundstücks unter Berücksichtigung der Nebenkosten und der Umsatzsteuer (mit Zwischenschaltung des Verbindlichkeitskontos).
b) Zur Bezahlung nimmt Schneider ein Darlehen am 1.8. über 700.000 Euro auf. Den Rest begleicht er per Banküberweisung.
c) Da Schneider nun eine größere Lagerhalle zur Verfügung hat, verkauft er eine kleinere Lagerhalle am 30.09.2013 zum Preis von 300.000 Euro (ohne Umsatzsteueroption), davon entfallen auf den Grund und Boden 100.000 Euro. Der Grund und Boden war mit 75.000 Euro und das Gebäude mit 150.000 Euro bilanziert, der jährliche Abschreibungsbetrag beläuft sich auf 20.000 Euro.
d) Schneider begleicht die Zinsen aus dem Darlehen zum Kauf des Grundstückes (b). Der Nominalzins beträgt 5 % und ist halbjährlich am 1.8. und am 1.2. im Voraus zu zahlen. (Das Darlehen wird nach Ende der Laufzeit von 3 Jahren in einer Summe getilgt.) Welche Buchungen ergeben sich bezüglich des Jahresabschlusses 2013?

Aufgabe 3.5 (11,5 Punkte)
Buchen Sie folgende Sachverhalte:
a) Schneider kauft Rohstoffe im Wert von 2.000 Euro netto ein.
b) Separat stellt uns der die Rohstoffe liefernde Spediteur 200 Euro Transportkosten in Rechnung.
c) Während der Wareneingangskontrolle wird festgestellt, dass die Rohstoffe aus a) nicht ganz einwandfrei sind. Schneider handelt daher mit dem Lieferanten des Rohstoffes einen Rabatt von 300 Euro (netto) aus.
d) Die restliche Rohstoffrechnung aus a) wird unter Abzug von 2 % Skonto per Banküberweisung bezahlt.
e) Schneider verkauft Sommerreifen einschließlich Felgen im Wert von 5.000 Euro (netto) an einen Kunden.
f) Der Kunde bezahlt sofort per Lastschrift.
g) Leider weisen die Felgen bereits Kratzer auf, so dass der Kunde auf einen Rabatt von 150 Euro (netto) dringt, den Schneider gewährt und sofort auf das Konto des Kunden zurück überweist.
Diplom-Kaufmann (FH) seit 23.09.2016
Controlling / Bilanzmanagement / Betriebliche Steuerlehre
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