Bericht PhD in Information Systems TIAS/Universität Tilburg/Universität Twente

Unternehmensführung, Datenbanken, C/C++, Java, Anwendungssysteme II, Betriebssysteme/Datenbanken, Funktionsbezogene Betriebswirtschaftslehre, Anwendungssysteme I, Systemanalyse
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edobm2
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Hallo zusammen,

es ist soweit. Nachdem ich nun meinen Master of Science in Wirtschaftsinformatik in der Tasche hab, habe ich heute die Bewerbungsunterlagen für das berufsbegleitende PhD Programm an die TIAS School for Business & Society geschickt :D. Ich hatte in verschiedenen Postings im Thread "Bericht Wirtschaftsinformatik M.Sc. VAWi" ja schon hin und wieder von meinem Vorhaben berichtet.

Das ich promovieren wollte, ist mir schon seit langem klar gewesen. Es war halt immer die Frage, wo ich das sinnvoll - nebenberuflich - würde realisieren können. Daher hatte ich verschiedene Möglichkeiten angeschaut.
Zuerst hatte ich es mit persönlicher Ansprache eines Profs. an der TU Ilmenau versucht. Da bin ich abgeblitzt, da ich angeblich zu alt für das Vorhaben wäre. Danach hab ich mir verschiedene Anbieter angeschaut:
Alle diese Anbieter waren grundsätzlich interessant. Allerdings haben sie exorbitante Preise und die aufwändige Anreise hat mich dann davon abgehalten. Wobei Henley wirklich chick ist ;)
Über einen Kontakt bei der VAWi hab ich dann Kontakt zu einem Professor an der ESCP Europe, Berlin knüpfen können. Hier bin ich nachwie vor sehr interessiert und falls das mit der TIAS doch nichts werden sollte, dann will ich es dort nochmal versuchen. Das erste Gespräch mit dem Prof war auf jeden Fall sehr gut.

Wie dem auch sei. Heute habe ich meine fast kompletten Unterlagen an das PhD Programm Management der TIAS geschickt. Es fehlt noch meine Master Urkunde und ein weiteres Empfehlungsschreiben. Beides kann ich aber problemlos nachreichen. Ich warte nun auf ein Feedback. Zuvor war ich schon drei mal vor Ort in Tilburg. Da hab ich mein erstes Interview mit dem Prof. Dr. de Leeuw geführt. Ich musste ihm erklären, warum ich denn so unbedingt promovieren wolle.
Alles auf Englisch natürlich. Ging aber soweit ganz gut, auch wenn der aktive Wortschatz doch etwas eingerostet ist ;)
Ein zweites Mal wurde ich von der TIAS dann für August eingeladen, um an der PhD Vorstellungsveranstaltung teilzunehmen. War schon echt interessant, wie viele Leute sowas tatsächlich vorhaben.
Das letzte Mal war ich nun diesen Montag in Tilburg, wo ich einen Tag einer der obligatorischen Residential Weeks teilnehmen durfte. Dabei konnte ich zusammen mit einer weiteren Aspirantin an den angebotenen Seminaren und den Pränsentationen von PhD Candidates teilnehmen. Nach diesem Termin war mir klar, dass ich das auch unbedingt machen will :)

Ich bin nun sehr gespannt, wie es weiter geht und wann ich eine Rückmeldung bekommen werde :)

Ich werde auf jeden Fall berichten.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen gutes Gelingen,
Edo
Zuletzt geändert von edobm2 am 20.10.19 19:01, insgesamt 2-mal geändert.

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Hallo zusammen,

so schnell kanns gehen. Gestern habe ich die Bestätigung erhalten, dass mein eingereichtes Forschungsvorhaben akzeptiert wird. Es gab nicht mal eine Rückfrage, was mich schon etwas stutzig macht :)
Wie dem auch sei. Der Mail hingen zwei weitere Dokumente an, die ich noch ausfüllen musste. Dabei ging es um Rückfragen hinsichtlich meiner wissenschaftlichen Erfahrung und zu Kenntnissen in qualitativer und quantitativer Analyse. Außerdem wollten sie von mir wissen, ob ich mich denn im Stande sehen würde so einen Studiengang auf Englisch wirklich absolvieren zu können. Hab das natürlich alles bejat und die Dokumente gestern Abend noch zurückgeschickt.

Heute kam dann die Zusage und ein Offer Letter, der vom Studiengangsleiter unterzeichnet war und den ich vorhin unterschrieben zurückgeschickt hab. Mit der Einschränkung, dass meine Master Urkunde noch fehlt, bin ich nun offziell Doktorand an der TIAS School for Business & Society (Universität Tilburg) in den Niederlanden :)

ENDLICH! Ich freue mich wirklich sehr grad! :D

Als nächstes steht nun noch bis Februar Ruhe und Glückseligkeit an. Die erste Residential Week startet am 19.2.18 am TIAS Campus in Tilburg. Bis dahin muss ich nur mein Research Proposal hübsch in eine Präsentation packen und den Mitstudenten mein Vorhaben dann präsentieren. Wie sich die nächsten Jahre nun darstellen ist die große Frage. Das erste Jahr wird erstmal von der Schärfung meines Forschungsvorhabens und dem Besuch von 4 Residential Weeks in Tilburg bestimmt sein. In der Zeit muss ich mir dann auch einen Betreuer suchen und mit dem in einen produktiven Arbeitsmodus via Skype und Besuchen vor Ort kommen... Wird sehr interessant ;)

In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute und bestes Gelingen!
Gruß Edo

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Hallo zusammen,

so die Weihnachtsfeiertage liegen hinter mir. Vor ein paar Tagen kam die erste Rechnung über die Application Fee, die ich direkt überwiesen habe. Mein Platz in der 2018er Kohorte ist damit gesichert. Die ersten Kosten fallen damit dann passend noch ins aktuelle Jahr 2017, was sich steuerlich ganz gut machen wird.

Heute sind alle Unterlagen von der Uni Duisburg-Essen gekommen: Master-Urkunde, Zeugnis und Diploma Supplement. Dazu außerdem ein Letter of Recommendation.
Scans der Unterlagen haben ich eben an die TIAS geschickt, womit ich nun alles geliefert habe, was die so fordern. Den TOEFL haben sie mir nach 3 Besuchen vor Ort mit aktiver Gesprächsteilnahme und meinem englischen Research Proposal nun dankenswerter Weise erlassen :) Der Formalia dürfte damit genüge getan sein...

Während der letzten Tage hatte ich Urlaub und hab mich während dessen mit ersten praktisch-operativen Fragen zur Diss beschäftigt. Nämlich wie ich meine Literaturarbeit organisieren will.
Ich habe mir diverse Tool zur Quellenverwaltung reingetan:
  • Citavi (Windows)
  • EndNote (Windows, Mac, Linux, iOS)
  • Mendeley (Windows, Mac, Linux, iOS)
  • Zotero (Windows, Mac, Linux)
  • JabRef (Windows, Mac, Linux)
  • Papers (Mac, iOS)
Fazit: So richtig super finde ich keines davon. Citavi scheint mir am durchdachtesten zu sein und das Forschungsvorhaben sehr detailliert zu unterstüzen. Leider gibts keine Mobile App. EndNote wird von der TIAS favorisiert. Das Tool ist aber altbacken - trotz Mobile App. Mendeley ist moderner und hat ebenfalls eine App, es fehlt aber das Knowledge Management. Die beiden letzten Tools können Cloud - aber natürlich nur die des eigenen Herstellers. Damit sind sie raus.
Ich tendiere aktuell zu JabRef oder Papers, wo bei bei letzterem der finale Test noch fehlt.

Gibts bei euch Erfahrungen mit entsprechenden Tools? Dann gerne her damit.

Ich teste weiter und sammel fröhlich weitere Papers.

In diesem Sinne wünsche ich gutes Gelingen und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2018,
Edo

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Hallo zusammen,

vier Wochen nach dem Versand der letzten Unterlagen gibt es nun eine erste offizielle Info von der TIAS in 2018, mit dem Hinweis, dass es nun wirklich los geht und man mit verstärkter Kommunikation rechnen könnte. Das passte ganz genau, denn hätte ich nichts gehört von denen, hätte meine Umgeduld gewonnen und ich hätte meinerseits mal nachgefragt ;)

Die wesentliche Info ist, dass ich nun wirklich offiziell PhD Student an der TIAS bin, was mit dem Versand meines Accounts für die Lernplattform bestätigt wurde. Die Lernplattform enthält alle wesentlichen Informationen über und zum Ablauf des Programms. Insbesondere strukturiert sie wirklich den ersten bis zum letzten Tag bereits von Anfang an. Alle Residential Weeks am Campus Tilburg stehen bereits fest bis ins Jahr 2021 :) Die 2018er Kohorte besteht bisher momentan aus insgesamt acht Personen. Die ersten habe ich über LinkedId mal kontaktiert.

Die ersten zu erledigenden Aufgaben sind die Aktualisierung des eigenen Profils in der Lernplattform, was schnell passiert war. Das zweite Todo ist die Anfertigung einer Präsentation über das eigene Forschungsvorhaben. Auf ca. 5 Slides sollen dabei die folgenden Punkte vorgestellt werden:
  • [1] the problem
    [2] the research question(s)
    [3] proposed data
    [4] proposed method
    [5] contribution(s) to practice and literature
Die Präsentation wird vor allen neuen und alten PhD Candidates und dem Kollegenkreis der TIAS gehalten. Während meines letzten Besuchs in Tilburg konnte ich ja ein paar dieser Präsentationen persönlich anschauen. Alles in allem war das sehr interessant. Es hat aber insbesondere krasse qualitative Unterschiede der Arbeitsstände der verschiedenen Forschungsvorhaben gezeigt. Manche Candiates sind nach ca. einem Jahr bereits inhaltlich sehr weit gewesen und andere stocherten noch etwas im Nebel.
Mal sehen, wie ich meine Präsentation gestalten werde. Ich hab zumindest schon ein, zumindest für mich ;), klares Vorgehen im Kopf, das ich dann hoffentlich auch in die Präsentation einfließen lassen kann.

Das letzte Todo ist der Upload des aktuellen Research Proposals in die Lernplattform. Meines ist unverändert seit Einreichung der Bewerbungsunterlagen. Ich hoffe, dass das kein Problem darstellt. Ich wollte vor irgendeiner weiteren Aktion erst mal erfahren, wie es denn nun im Programm grundsätzlich weitergehen wird. Einziger Knackpunkt ist, dass die Kommission gerne ein "Word" Dokument will. Ich arbeite aber mit LaTeX und davon haben die Profs scheinbar noch nix gehört :) Ich muss nun wirklich schauen, ob ich auf Word umsteige oder es weiterhin über LaTeX machen werde...?

Inzwischen hab ich mir das Literaturverwaltungstool "Papers" unter MacOS mal angeschaut. Sehr schnieke und auch die App gefällt. Meine Entscheidung hinsichtlich Literaturverwaltung hab ich aber erstmal vertagt auf Februar. Mal sehen was die erste Residential Week an Erkenntnissen liefern wird.

In diesem Sinne wünsche ich euch weiterhin gutes Gelingen,
Edo

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Hallo zusammen,

es sind wieder einige Wochen ins Land gegangen seit dem letzten Posting. Vom 19.2.-23.2. fand die erste Residential Week des PhD Programms am Campus in Tilburg statt. Ich war gut vorbereitet bereits am Sonntag angereist, um mir den Stress auf der Fahrt Rund um Essen/Duisburg und in den Niederlanden bei Eindhoven am Montag Morgen zu sparen. Am Sonntagnachmittag konnte ich mir dann noch mal in Ruhe meine Unterlagen und die Präsentation anschauen. Laut erster Planung sollte ich als erster der insgesamt 19 Teilnehmer um 17 Uhr mein Forschungsvorhaben präsentieren. Ich hab den Tag dann mit einem entspannten Bierchen ausklingen lassen und mich aufs Ohr gehauen :)

Montag um 9 Uhr ging das Programm dann los. Mein Hotel lag fußläufig vom Capus entfernt, sodass ich gegen 8:30 Uhr los musste und ich dann noch ein wenig Zeit vor Ort haben würde. Ich war nicht der Erste vor Ort. Es waren schon 5-6 Leute da und zwei von denen kannte ich bereits aus dem Frühstücksraum im Hotel. Gegen 9 Uhr waren dann fast alle der 19 Personen vor Ort. Die Teilnehmer sind zu einem Großteil aus den Niederlanden. Aber auch aus Belgien, Nigeria, USA, Zypern, Korea, Norwegen, Saudi Arabien und Deutschland. Also sehr international :)

Die erste Lecture hat dann erst mal die Programmorganisation vorgestellt, gefolgt von der Vorstellung der akademischen Leitung Prof. Dr. Sandra Schruijer und Prof. Dr. Tim de Leeuw. Beide gaben einen ersten guten Einblick auf die vor uns liegende Woche und die kommenden vier Jahre. Nach dem Lunch ging es dann weiter mit Lectures zum Thema wissenschaftliches Arbeiten, Literaturarbeit usw. Um 17 Uhr wäre dann ich dran gewesen mit der Präsentation. Da jedoch einer der Mitstudenten am kommenden Tag nicht in Tilburg sein konnte, wurde nochmal umsortiert und mein Vortrag wurde auf den Donnerstag gelegt. Ich konnte daher erst mal schauen und musste nicht direkt aktiv werden :)
Der Vortrag des Kollegen war dann aber echt ernüchternd. Sein Vorhaben soll die Auswirkungen von Ungleichverteilung von Wissen und Macht in IT-Outsoucing Beziehungen mit den Schwerpunkt Cloud-Sourcing untersuchen. Die Präsentation war meiner Meinung nach grenzwertig. Es kam raus, dass der Kollege bereits im zweiten Jahr ist und es im ersten nicht geschafft hatte, sein Thema inhaltlich soweit abzugrenzen, dass er es vernünftig präsentieren konnte. Die Präsentation war das reine Chaos und total unstrukturiert. Das war dann am Montagabend auch noch mal Thema in der Runde der neuen Kandidaten.
Der Tag endete dann mit einem gemeinsamen Abendessen. Zum Dinner war ein Doktorand eingeladen, der mit seinem Vorhaben bereits fast fertig ist. Er stellte uns sein Thema kurz vor und danach stellte er sich unseren Fragen und gab wertvolle Tips.

Am Dienstag ging es dann mit dem ersten Teil einer insgesamt neunstündigen Vorlesung zum Thema "History of Science" weiter, die von Prof. Dr. Herman de Regt gelesen wurde. Die Vorlesung wurde im Verlauf der Woche immer weiter geführt und ich muss sagen: Erste Sahne! Die beste Vorlesung, die ich jemals hören durfte. Von Plato und Aristoleles über Kopernikus, Galilei, Popper bis Herbert Simon. Sehr interessant und zentrale Erkenntnis: Wissenschaft ist eine zutiefst menschliche Sache und die menschlichen Eigenschaften machen sie aus. Und zweitens: Wissenchaft ist ein Werkzeug.

Verteilt über die Tage gab es dann noch weitere Vorlesungen zum Thema Nutzung der Bibliothek, Formulierung wissenschaftlicher Fragestellungen, wissenschaftlichem Schreiben und eine Campusführung.

Ab Dienstag wurden dann auch die Präsentationen aller Mitstudenten durchgeführt. Fazit von so eigentlich jeder Präsentation: Viel zu umfangreich und in vier Jahren nicht zu schaffen. Außerdem hatten alle Fragen formuliert, die in dieser Form (How-Questions) nicht sinnvoll zu beantworten sind. Zumindest ist dies die Auslegung der jeweiligen Dozenten gewesen.
Meine eigene Präsentation war vergleichweise gut strukturiert. Jedoch inhaltlich auch viel zu unfokussiert. Zu viele Fragen, die lauf Prof. Schruijer für sich jeweils eine eigene PhD Thesis abgeben könnten :) Ich hab auf jeden Fall einen Haufen an Kommentare bekommen, die ich nun in mein Proposal einarbeiten werde.
Mein größtes Thema ist aber die gewählte Research Methode "Action Design Research". Generell scheint Design Science an der TIAS/Universität Tilburg bisher gar nicht bis selten genutzt. Es ist ja eine Methode aus der Wirtschaftsinformatik/Information Systems Research. Das passt methodisch nicht so richtig zu dem ansonsten eher quantitativ arbeitenden anderen Doktoranden. Mal sehen, wie sich das auf die Findung eines Betreuers auswirken wird?

Wesentliche Erkenntnisse der ersten Woche sind:
  • Mehr lesen, lesen, lesen, lesen...., lesen, lesen :lol:
  • Fokussieren auf wenige Themen und mit entsprechender Literatur unterfüttern
  • Fragen so formulieren, dass sie wissenschaftlich beantwortbar sind (Keine How-Questions)
  • Die Literatur über einen Referenzmanager verwalten (Egal welchen, Hauptsache man nutzt einen!)
  • Möglich schnell einen Betreuer finden. Da ist einer der wichtigsten Punkte überhaupt. Vorher muss aber die Qualität des Proposals gut sein. Eine erste Sichtung der Website der Universität Tilburg hab ich schon gemacht und dabei ein paar potentielle Profs ausgemacht.
Die nächste Residential Week ist im Mai. Bis dahin muss das Proposal ein deutliches Stück besser sein. Sonst wird das mit einem Betreuer bis Ende des Jahres schon schwierig und ich möchte nicht in ein zweites Findungsjahr gehen müssen. Dafür ist der Spass dann doch ein wenig zu teuer :)

In diesem Sinne wünsche ich gutes Gelingen,
Edo

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hew
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Hi Edo,

Lange kein Update, ich hoffe es läuft alles gut. :?
Habe deine Beiträge immer gerne gelesen und überlege deswegen den Master bei der VAWI zu machen.

Beste Grüße
hew
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Moin zusammen, Hallo hew,

Ja richtig, ich habe ich ewig nichts gepostet. Das war der Tatsache geschuldet, dass ich letztes Jahr wirklich viel um die Ohren hatte. Das Promotionsstudium an der TIAS hatte in 2018 ja vier Präsenzwochen vorgesehen. Jedes Quartal eine. Ich hatte mir für die vier Wochen schon im Voraus ein Zimmer in einem Hotel nahe dem Campus reserviert.
Zur ersten Woche hatte ich ja bereits was geschrieben. Die drei folgenden Wochen war inhaltlich ähnlich aufgebaut. Es war schön, die anderen Studenten wieder zu treffen. Leider wurden es von Woche zu Woche immer weniger. Am Anfang waren wir 19 Studenten und in der letzten Woche im Dezember waren wir noch ein harter Kern von 5. Aus dieser Kohorte haben bisher nur 3 Personen einen Supervisor gefunden. Interessanter Weise keiner aber an der Universität Tilburg, zu der ja die TIAS gehört.
Schon während der ersten Woche hatte ich den Eindruck, dass das durch das Programmmanagement vorgesehene Vorgehen: Erst mal das Proposal zur "Perfektion" bringen und dann einen potentiell interessierten Betreuer suchen - natürlich dann mit Hilfe des Programmmanagements - nicht das Richtige sein könnte. Der Eindruck hat sich voll bestätigt. Ich für meinen Teil habe mich dann ab Mai 2018 auf die Suche begeben. Dabei habe ich mit 13(!) Professoren persönlich Kontakt aufgenommen. Das waren Professoren in Deutschland, in den Niederlanden, in Belgien, in Portugal und in Australien. KEINER von denen hatte auch nur ansatzweise Interesse daran jemanden zu Betreuen, der grad ein bezahltes PhD Programm durchläuft. Insbesondere die Professoren der Universität Tilburg sind da gebrannte Kinder und er Fall Diederik Stapel hat dazu geführt, dass niemand auch nur den Anschein erwecken will "gekaufte" PhDs zu unterstützen. Tja schade für mich aber dennoch habe ich natürlich weiter gesucht. Im November hatte ich schon fast keine Hoffnung mehr einen Betreuer aufzutun.

Wie es der Zufall wollte, hab ich zur weiteren Ausgestaltung meines Research Proposals viel an Literatur gelesen. Dabei habe ich ein Buch in die Finger, dass von einem Professor der Universität Twente bei Enschede geschrieben wurde. Das Buch war zum Thema Design Science. Da meine Idee ja war mein Forschungsvorhaben auf Basis von DS durchzuführen und ich zur geplanten Vorgehensweise zu (11 Monate lang!!!) noch mit mit keine Profi auf dem Gebiet sprechen konnte, dachte ich, dass ich dem Professor einfach mal eine Mail schreiben sollte mit der Bitte um fachlichen Rat zu meinem Vorgehen. Dann ging alles seeeeehr schnell. Zwei Stunden nach dem Versand der Mail hatte ich bereits eine Antwort in der Inbox. Der Professor schlug vor, dass wir doch am besten im Lauf des nächsten Tages einmal telefonieren sollten.
Gesagt getan. Das Telefonat am nächsten Tag war sehr aufschlussreich. Der Prof hatte das Proposal ganz (!!!) gelesen und es bereits kommentiert. In dem Gespräch gab er mir dann noch diverse Verbesserungsvorschläge. Wir kamen dann irgendwie ins "Quatschen" und ich hab ihm erzählt, wie meine Situation aktuell war und das schon seit langer Zeit nach einem Betreuer suchen würde. Ich fragte ihn, ob er hinsichtlich des Thema ggf. eine Idee hätte, an wen ich mich noch wenden könne. Während des Gesprächs viel ihm dazu aber nichts ein. Wir vertagten uns und ich dankte ihm sehr für seine Hilfe.
Ich konnte es gar nicht glauben. In einem Gespräch von ca. 1 Stunde hatte ich mehr Input zu meinem Proposal bekommen, als im ganzen Jahr bei der TIAS für das ich Unsummen bezahlt hatte. Einen Betreuer hatte ich zwar immer noch nicht, aber zumindest war ich mir nun sicher, dass ich auf dem richtigen Weg wäre.

Am nächsten Tag hatte ich dann wieder Post. Der Professor hatte mein Anliegen an eine Professorin aus seiner Research Group weitergeleitet. Er hatte an sie den Hinweis gegeben, dass er ein längeres Gespräch mit einem angehenden PhD Stunden geführt hätte, der wohl sichtbar "undermentored" wäre :D . Sie solle sich mal mit mir austauschen und schauen, was möglich wäre hinsichtlich einer Betreuung. Wir haben dann telefoniert und während des Gesprächs kam raus, dass sie in der Vergangenheit auch als SAP Beraterin gearbeitet hatte und mein Forschungsvorhaben sehr interessant fände. Das Gespräch dauerte dann auch nochmal eine Stunde. Am nächsten Tag hatte ich einen Main Supervisor und einen Daily Supervisor und ich war offiziell Mitglied einer Research Group an der Universität Twente :) Zum 01.01.2019 habe ich das PhD Studium als externer Doktorand aufgenommen.

An der Uni Twente muss ich natürlich von vorne wieder anfangen und dort neben dem Forschungsvorhaben auch wieder Kurse belegen. 30 ECTS muss ich sammeln. Die ersten drei Kurse habe ich bereits absolviert und im September belege ich den vierten. Daneben habe ich auch mein erstes Paper soweit fertig. Grade heute bin ich dabei und werde die finale Version für eine IEEE Konferenz im Oktober in Paris einreichen. Dort werde ich dann mein Forschungsvorhaben in größerer Runde präsentieren und hoffe, dass ich nicht zu sehr gebasht werde :)
Parallel dazu führe ich grad eine ausführliche und systematische Literatur Recherche zu meinem Forschungsthema durch. Die Ergebnisse werden dann im Rahmen eines weiteren Papers veröffentlicht.

Es geht also vorwärts. Wenn auch deutlich mühseeliger als an der AKAD oder der Uni Duisburg-Essen. Dennoch es ist und bleibt sehr spannend, auch wenn ich mich hin und wieder selbst fragen, was ich mir hier eigentlich antue :)

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Edo

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Hi zusammen,

einen Nachtrag habe ich noch. Vom Studiengangsmanagement der VAWi wurde ich gebeten im April 2020 während der Semesterauftaktveranstaltung in Fulda einen Vortrag zu halten. Ich soll berichten wie das mit der Promotion so läuft. Wer also Interesse an einem "richtigen" Unistudium der WI zum M.Sc. hat, der kann sich VAWi ja mal anschauen. Die haben inzwischen wirklich extrem spannende Kurse im Programm.

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Hallo zusammen,

es ist mal wieder Zeit für ein Update an dieser Stelle. Mein Studium in Twente geht gut voran. Ich habe inzwischen einige Kurse belegt und abgeschlossen, um die erforderlichen zusätzlichen 15 ECTS zusammen zubekommen.
Die UT sieht es als sehr wichtig an, dass bestimmte Kurse von allen PhD Studenten belegt werden. Das finde ich auch sehr wichtig, da es doch einen gewissen "Standard" gewährleistet. Dieses Jahr waren das bei mir bisher:
  • Scientific information bootcamp
  • Academic presentations bootcamp
  • TGS introductory workshop 2-day course
  • Project management for PhD's
  • Research Methods and Methodology for IKS
Über den Sinn und Unsinn in diesen Kursen kann man sich streiten. Ich fand sie größteils sehr hilfreich. In diesem Jahr werde ich keine weitere Kurse mehr belegen, da ich mich auf das nächste Paper konzentrieren möchte.
Auf der Liste für 2020/2021 stehen noch:
  • Taste of teaching
  • Academic publishing bootcamp
  • Data management bootcamp
  • Information Systems
Diese Woche habe ich dann mein zweites offizielles Meeting: Das Qualifier Interview. Zusammen mit meinen beiden Supervisoren und einem weiteren Professor wird mein aktueller Projektfortschritt besprochen. Es wird zudem geschaut, ob ich mir nicht zu viel vorgenommen haben könnte und mein Vorhaben überhaupt in der veranschlagten Zeiten zu schaffen ist. Eigentlich ist es schon mein zweites Qualifier Interview aber das erste musste vertagt werden, da ich nach 5 Monaten schlicht und ergreifend noch nicht weit genug war. Der externe Teilnehmer war nicht darüber informiert, dass ich externer Doktorand bin und nicht vollzeit forschen kann und zeigte sich darüber leicht enttäuscht ;)

Am 27.10. werde ich dann in Paris auf der Enterprise Computing Conference 2019 (EDOC2019) und mein Forschungsprojekt im Rahmen des Doctoral Consortiums vorstellen. Das wird sicher spannend. Ich werde berichten :)

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heute mal wieder ein Update. Wie ich geschrieben hatte, war ich vom 27.10. - 29.10.2019 in Paris auf der https://edoc2019.sciencesconf.org, um dort mein Promotionsvorhaben vorzustellen.
Ich war in der Vergangenheit oft in Frankreich, aber bisher hatte es mich nie nach Paris verschlagen. Bin mit dem ICE nach Köln und von dort mit dem Thalys direkt nach Paris und am Gare du Nord ausgestiegen. Sehr praktisch und bequem. Angekommen bin ich am Sonntag so gegen 17 Uhr und damit hatte ich noch etwas Zeit mir was von der Stadt anzuschauen. Die Sorbonne ist schon echt eindrucksvoll :). Abends habe ich mich mit ein paar anderen PhD Studenten (die meisten aus Twente) getroffen und noch einen Happen gegessen. Allerdings war für mich der Abend dann schnell vorüber, da ich mich auf meine Präsentation am kommenden Tag vorbereiten wollte. Immerhin hatte ich den ersten Slot direkt um 9 Uhr "gewonnen"...

Am nächsten Morgen habe ich dann beim Frühstück meinen Supervisor getroffen, der im selben Hotel abgestiegen war. Nach einem "französischen Frühstück" mit Croissant und Kaffee gings dann zum Ort des Geschehens. Wir waren um ca. 8:45 Uhr an der Souflott Halle, wurden begrüsst und bekamen eine kurze Führung durch unsere Veranstaltungsräume. Ich durfte dann als erster Vortragender direkt die Präsentationstechnik mit aufbauen. Und wie sollte es anders sein, es war natürlich nur VGA verfügbar, obwohl der Beamer HDMI konnte... Naja ich bin IT Consultant und aus diesem Grunde habe ich alle relevanten Adapter und Kabel dabei. U.a. ein HDMI Kabel, was dann alle weiteren Präsentanten auch direkt nutzten, denn VGA Anschlüsse hatte natürlich niemand mehr am Rechner ;) Ich habe dann auch noch meinen Presenter "gespendet"...

Dann war es soweit und ich war dran. Dummer Weise lag parallel zu meiner Präsentation die erste Key-Note des Tages und niemand war im Raum, außer meine beiden Supervisoren und zwei Professoren der Sorbonne. Die anderen PhD Studenten waren entweder auf der Key-Note oder noch im Bett ;) Mir war es Recht so, da ich damit auch direkt ein wenig Mehr Zeit hatte.
Der Vortrag war dann soweit ganz gut und auch die Kommentare und die anschließende Diskussion war sehr hilfreich. Ich stelle aber immer wieder fest, dass ich als Praktiker scheinbar zu viel voraussetze und IT Consulting im Kontext SAP nicht jedem bekannt ist. Ich habe daher oftmals viel Erklärungsbedarf. Das hilft aber auch, meine Ideen und Gedanken weiter zu schärfen.
Nach meinem Vortrag war der nächste PhD Student dran, der ebenfalls ein Praktiker ist. Er hatte einen völlig anderen Präsentationsstil als ich. Auch sehr spannend zu sehen, wie die anwesenden Professoren darauf reagierten ;)

Abends am 28.10. gab es dann einen super Empfang mit Häppchen und Champagner(!) und dabei ergaben sich wirklich interessante Gespräche. Insbesondere wurde auch darüber gesprochen wo die kommenden zwei EDOC Konferenzen stattfinden werden. Es zeichnet sich ab, dass es Eindhoven in 2020 und dann möglicherweise Australien in 2021 werden dürften... :lol:

Am 29.10. traf ich meinen Supervisor wieder beim Frühstück und es entstand eine sehr interessante Diskussion über meine nächsten Schritte. Ich glaube, dass das fast am wichtigsten für mich war. Ich habe nun eine sehr klare Vorstellung, wie ich weiter machen werde.

Die Konferenz war eine echt gute Erfahrung muss ich sagen und ich freue mich auf die nächste im kommenden Jahr. Aber bis dahin muss ich erst mal inhaltlich einen guten Schritt weiter kommen und meinen SLR abschließen.

Für die Interessierten: Auf https://www.vawi.de gibt es seit ein paar Tagen übrigens ein Interview mit mir.

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