Uebersetzerpruefung immer in Darmstadt oder Karlsruhe?

Englisch, Französisch...
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Anna

Hallo,
ich spiele mit dem Gedanken bei der AKAD den Lehrgang Staatl. gepruefter UebersetzerIn Englisch zu belegen. Wahrscheinlich disqualifiziere ich mich gleich mit meiner ersten Frage in eurer Gunst, aber ich habe leider wirklich keine Ahnung.
In diesem Forum wird immer nur von der Pruefung in Karlsruhe oder Darmstadt gesprochen. Sind dies denn die einzigen moeglichen Orte? Was ist, wenn man in Berlin wohnt? Werden Pruefungen woanders nicht in der gleichen Weise anerkannt?
Es waere super, wenn mir jemand weiterhelfen koennte. Auch fuer alle anderen Informationen und Tipps bin ich dankbar, da ich zwar schon viele Informationen von der AKAD angefordert habe, aber doch immer noch nicht sehr genau durchblicke. (Wie lange ist die Bearbeitungszeit? Wie haeufig kommen die Unterlagen? Wie lange im Voraus muss man wissen, wann man die Pruefung ablegen wird, und wann muss man sich anmelden? Wie lange nach dem eigentlichen Modul ist es moeglich das Praesenzseminar zu machen, um moeglichst viele blocken zu koennen? usw.)
Ich bedanke mich schon einmal bei allen, die mir helfen. Ich finde dieses Forum eine Super Sache, da man dann doch etwas weniger allein dasteht.
Liebe Gruesse,
Anna.
SonTom

Hallo,

normalerweise kannst du die Prüfung auch an anderen Orten ablegen. Die AKAD empfiehlt aber Karlsruhe oder Darmstadt, da dies wohl die Prüfungsämter sind, mit denen AKAD bisher die meisten Erfahrungen sammeln konnte (und daher auch recht gezielt darauf vorbereitet). Insbesondere Karlsruhe wurde mir im letzten Seminar ans Herz gelegt; Darmstadt scheint wohl nicht so offen mit alten Klausurtexten und Ergebnissen umzugehen.

Ich kenne andere Übersetzer, die dieser Empfehlung von AKAD nicht gefolgt sind und ihre Prüfung woanders abgelegt haben, u.a. Berlin. Man muss lediglich das von AKAD erhaltene Zeugnis vorlegen. Inwieweit man dann aber direkt auf die Prüfungsteile vorbereitet wird, weiß ich nicht. AKAD richtet es nämlich immer so ein, dass das letzte Seminar kurz vor der schriftlichen bzw. mündlichen Prüfung abgehalten wird und orientiert sich dabei an den Terminen von Karlsruhe und Darmstadt. Falls Berlin o.a. andere Termine haben, kann es sein, dass die letzte Vorbereitung nicht unmittelbar vor deiner Prüfung stattfindet. Das sollte man sicherlich vorher bedenken.

Andererseits reist man häufig zum letzten Seminar ohnehin nach Stuttgart an; es bietet sich daher an, den einen Tag dranzuhängen, um die Prüfung dann in Karlsruhe oder Darmstadt abzulegen.

Zumindest vom Prüfungsort München hat eine der AKAD-Dozentinnen abgeraten, weil dort wohl etwas andere Voraussetzungen gelten und die Prüfungen schwerer sind. Ob das so stimmt, kann ich aber nicht sagen.

Gruß,

Sonja ;)
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Reinold Skrabal
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Hallo,

in Berlin kann man die Prüfung natürlich auch ablegen, aber Berlin fordert vor der eigentlichen Klausur - wie übrigens auch Darmstadt - vier längere und schwierige "Hausarbeiten" (allgemein hin und her, fachlich hin und her; Termin: 14 Tage). Einen eventuellen "Fünfer" aus den Hausarbeiten nimmt man automatisch in die Klausur mit, kann sich also in der Klausur keinen Fünfer mehr leisten! Ein "Sechser" bei den Hausarbeiten ist kostengünstig, er erspart die Reise zum Prüfungsort.

In Karlsruhe, Saarbrücken und München gibt es keine Hausarbeiten, da gehts gleich in medias res. Bremen hat die Landeskinderklausel, man muss also dort seinen Wohnsitz haben, um die Prüfung ablegen zu können. Der Schwierigkeitsgrad dürfte überall gleich sein, in Bayern etwas mehr als gleich; deshalb heißt sie dort auch "Bayerische Staatsprüfung für Übersetzer und Dolmetscher" (mir san mir). Auch die AKAD-interne Abschlussprüfung als Voraussetzung für die Meldung zur staatl. Prüfung ist übrigens alles andere als leicht; sie orientiert sich im Schwierigkeitsgrad an der Staatsprüfung.

Die Anerkennung der staatl. Übersetzerprüfung in einem anderen Bundesland basiert auf den Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz (KMK) von 1954 und nachfolgender Änderungen. NRW ist vor vielen Jahren ausgeschert und bietet über die dortigen Handelskammern den so genannten "staatl. anerk. Übersetzer"an, der im Niveau aber bei weitem nicht mit der Staatsprüfung gleichzieht und auch nicht in allen
Bundesländern anerkannt wird. Dort gibt es auch keine Fachgebietswahl, es ist mehr eine Art "Handelsübersetzerprüfung".

Viele Grüße
Reinold Skrabal
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