Reaktionen auf der Arbeit

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Gast

Hallo in die Runde!

Mich würde interessieren, wie Eure Kollegen und Vorgesetzten auf Eure Studienabsichten und auf das Studium an sich reagieren?

Eher "find ich klasse" oder eher "solange der Job nicht darunter leidet" oder "übernimm Dich lieber nicht" oder...?

Grüße
Chris
-Christian-
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Anonymous hat geschrieben: "solange der Job nicht darunter leidet"


Meine Brötchengeber waren im Großen und Ganzen recht teilnahmslos; einigen habe ich erst gar nichts davon erzählt. "Ach? Ein Fernstudium? Na ja, wenn Sie sich das antun möchten neben Ihrer regulären Arbeitszeit ... ..."

Auf Unterstützung brauchte ich gar nicht erst zu hoffen, so nach dem Motto: "Machen Sie in Ihrer Freizeit, was Sie wollen - so, jetzt aber ran an die Akten; die müssen dringend bearbeitet werden!" :evil: Ich war also als Fernstudent ein regelrechter Einzelkämpfer - in jeder Hinsicht!

Viele Grüße
Christian
Gast

Hi,
naja eine direkte Unterstützung erhalte ich auch nicht. Hab mein FS zur Erhaltung meiner Erwerbstätigkeit auf Grund einer Autoimmunerkrankung ergreifen "müssen". Jetzt wird es eine Hilfe bei der Vermittlung eines künftigen Arbeitsplatzes, da meiner demnächst wegfällt. Mit meiner Quali kann ich zwar zur Zeit nur bei meinem jetztigen Arbeitgeber - der Bahn - bleiben, weil ich mit meiner Ausbildung auf dem freien Markt nix anfangen kann - ist zu spezifisch.
Jetzt wo ich im HS bin und Verkehrsmanagement belegen werden , wird dies nach Beendigung dann anderst aussehen. Hab dann auch dort Chancen.
Meine Kollegen sind ganz ok - drückten mir die Daumen und zitterten mit mir vor und nach den DVP's, weil sie ansonsten auch nicht weiter groß helfen konnten. Manchmal mußten sie zum Abfragen herhalten. Mein direkter Chef kann mir jetzt mehr helfen, wenn ich Hilfe brauchen sollte - hat's angeboten.
Ansonsten bin ich Einzelkämpfer - dies drückt sich auch dadurch aus, dass ich einige Nachweise ( Kommunikation+Problem-Semi ) von der AKAD aus dem GS meiner Personalreferentin regelrecht für meine Personalakte aufzwingen mußte.
Finanzielle Hilfe hab ich durch meinen Vertrag über DZ Bildung bei der Bahn ( Vermittlung / damaliger Rahmenvertrag über ermäßigte Studiengebühren - gilt auch noch fürs HS, auch wenns nur 50 Euro weniger sind als übliche monatl. Gebühr ).
Auch beim Gewähren von Bildungsurlaub hatte ich nie Schwierigkeiten - hoffe, das bleibt so - sowie bei der Urlaubsplanung. Da konnte ich bis jetzt immer auf meine Kollegen zählen, weil ja manche Termine in die Urlaubshochsaison fielen oder wenn Überschneidungen drohten.

Ich finde auch, dass man mehr Anerkennung verdient, wenn man ein FS auf sich nimmt - dient ja nicht nur der eigenen Quali. Die Firma hat dann ja auch irgendwie etwas davon, zumal man ja wie ich bei ihr bleiben möchte..
Gestern stand auch in einer Tageszeitung, dass der Aus-und Weiterbildungssektor gerade für "ältere" Arbeitnehmer immer stärker wird und die zukünftigen Studies nicht gleich nach dem Abi mit einem Studium anfangen. Lebenslanges Lernen soll Standard werden und Menschen über 40 werden sich vermehrt weiterqualifizieren "müssen" usw. Also sollten sich die AG vielleicht schon mal langsam darauf einstellen.

Wenn ich mit dem Studium fertig bin, bin ich auch fast 40 Jahre. Hab dann auch noch so nebenbei fast 25 Jahre Berufserfahrung - wenn das nix wert ist !
Dann hab ich auch erstmal die Nase voll von Weiterbildung - 5 Jahre Dauerstreß reichen mir dann für's erste !

gruß susi
georgehackl
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Bei mir ist vom Meinungsbild auf der Arbeit fast alles vertreten. Angefangen von Anerkennung über Skepsis bis hin zu "bringt eh nix". Mein Vorgesetzter duldet das Studium aber hat bisher weitesgehend versäumt mal zu Fragen wie es bei dem Studium so läuft. Kann auch ein Resultat von natürlichem desinteresse sein. Ich denke solange meine Arbeit nicht darunter leidet wird an diesem Bild nichts ändern. Meine Kollegen im Büro fragen das eine oder andere mal nach wie es läuft und über welche Themen ich derzeit "brüte". Daraus ergibt sich manchmal eine kleine Diskussionsrunde. Finde ich sehr angenehm und ich freue mich wenn ich mit etwas von meinem neu erworbenen Wissen glänzen kann :D
Die Skeptiker oder die Ablehner bei uns in der Firma lass ich links liegen. Ich denke das es sich dabei einfach nur um eine verbale Verteidigungsoffensive handelt um den aufkommenden Neid zu unterdrücken.
Ich für meinen Teil weiss das ich durch das Studium (hoffentlich) meinem Traum von einem tollen Job mit vielfältigen Aufgaben näher bin als wenn ich tatenlos zu Hause hocke und auf eine gute Fee warte. Aber einige sehen ihre Erfüllung darin auf diese Fee zu warten...
Gast

Hallo,

meine Chefin fragte mich paar Mal, ob ich mir "das" wirklich antun will.

Doch ich hab mich dennoch für das Fernstudium entschieden.
Auf der Arbeit wird es mir nicht leicht gemacht. Meine Chefin verlangt viele Stunden über die normale Arbeitszeit hinaus. Ich muss dazusagen, dass mein Aufgabengebiet so gross und umfangreich ist, dass man es mit 7,5 Std. täglicher Sollzeit nicht schafft.
Dazu kommen noch Ziele die ich zu erreichen habe.

Dennoch werde ich das Studium durchziehen.
Daran ändert die miese BWL03 Klausur von der ich grad komme auch nichts. ALLES WAS MAN WIRKLICH WILL, DAS SCHAFFT MAN AUCH.

Meine Kolleginnen finden es jedoch ganz gut und fragen auch hin und da wie es läuft.

Schönes WE
Tine
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marcomondavi
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Ich bin nun beim 2. Arbeitgeber seit Beginn meines Studiums und habe da eigentlich immer Glück gehabt.

Bei meinem 1. AG war es sogar Teil der Firmenkultur Fortbildungen o.ä. zu unterstützen. Es wurde sogar von Firmenseite angeboten und man hat mir auch einen Teil der Kosten abgenommen. Unter meinen Kollegen gab es viele, die neben dem Beruf noch die Schulbank drückten.

Mein jetziger Arbeitgeber ist da nicht ganz so offensiv, man unterstützt mich aber mit Bildungsurlaubstagen (auch für Seminare, die eigentlich kein Bildungsurlaub sind). Die Kollegen - fast alles Akademiker - sind da auch sehr wohlwollend, weil sie sich vorstellen können, was Studium + Beruf bedeutet.

Bin insgsamt also sehr zufrieden :D

Gruß,
marcomondavi
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Agondor
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Hallo zusammen,

Bei mir waren die Reaktionen auf der Arbeit gemischt. Meine Kollegen waren beeindruckt, was ich da gemacht habe. Mein Chef hatte wohl eher Sorge dass ich meine Arbeit nicht mehr richtig machen könnte. Diese Einstellung hat sich auch nicht gebessert, als deutlich wurde, dass das Studium mich nicht in meiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.

Insgesamt habe ich keine besondere Unterstützung erhalten aber ich wurde auch nicht behindert.

Gruß

Agondor
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pinkpanther
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Hallo,

die Reaktionen waren auch bei mir gemischt.

Einige (ältere) Kolleginnen sind neidisch auf das, was ich erreicht habe/wofür ich arbeite. Andere finden es einfach gut, daß ich nebenher was mache, um nicht stehenzubleiben. Wieder andere interessiert es nicht weiter, weil sie eventuelle Resultate im Job nicht direkt betreffen (ich darf halt jetzt auch andere Sachen machen, die ansonsten den Chefs vorbehalten sind 8) ).

Die Chefs fanden es anfangs wohl nicht so gut, weil sie meinten, meine Arbeit bei ihnen könnte darunter leiden. Dann habe ich aber einfach mein Ding gemacht und immer weitergemacht und jetzt, da ich ihnen nach und nach die Resultate präsentieren kann, sehen sie, daß es sich gelohnt hat und - man höre und staune - daß ich ihnen damit sogar NÜTZLICH bin! :D

Dennoch ist es ein ständiger harter Kampf. Wenn du irgendwo klein angefangen hast, kannst du dich noch so weit hocharbeiten - wenn das Umfeld nicht richtig paßt, wirst du für die anderen immer klein bleiben. Manchmal habe ich das Gefühl, daß das auch bei uns so ist.
Es kommt vor, daß die Chefs mir Bretter verpassen, wo ich mich dann hinterher frage, was ich hier eigentlich mache.
Von Zeit zu Zeit führe ich das, was man in anderen Unternehmen wohl als "Statusgespräch" oder so in der Art bezeichnen würde und was es bei uns offiziell nicht gibt (wozu die Mitarbeiter informieren, wo sie stehen? :? ), d.h. ich "schließe" mich mit einem meiner Chefs ein und bespreche mit ihm aktuelle Dinge. Auch um zu erfahren, was seine Kollegen von meinen nebenher ablaufenden Aktivitäten halten.

Unterstützt hat mich niemand, alles mußte ich mir selber erarbeiten. Einzelkämpferdasein eben. Aber jetzt, wo sie sehen, daß es tatsächlich geht und daß ich es gepackt habe, jetzt, da eine neue Kollegin da ist, die eine ähnliche Grundausbildung hat wie ich, da wollen sie sie auf einmal "in meine Richtung ziehen". Ich könnte fast wetten, daß die Chefs nun bereit sind, ein gewisses Maß an Unterstützung zu geben...
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