Projektmodul im 5. Semester - Wie sieht das genau aus? IBC

Erfahrungen im modular aufgebauten Studium
(einschl. einzelner Studienmodule).
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IBC-Möchtegern
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Hallo,

könnte mir vielleicht jemand sagen, was ich mir unter dem Projektmodul vorstellen muss? Im 5. Semester hat man ausser dem Projektmodul ja nur 1 anderes Modul (zumindest beim IBC). Also scheint es etwas sehr umfangreiches zu sein?!

Schonmal vielen Dank im Voraus!!
Sys

Hi,

das Projektmodul dürfte der Projektbericht sein. Der Projektbericht ist eine wissenschaftliche Arbeit mit so 20 bis 30 Seiten.

Schönen Gruß
Matthias
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und das projekt wäre dann was? ein fiktives?
Sys

Hi,

inwiefern das Projekt fiktiv sein darf, weiß ich nicht.

Da es sich um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, nehme ich an, dass du dir auch eine fiktive Fragen stellen kannst (z.B. für Marketing: "Möglichkeiten der Bäckerei X den Umsatz um 10% binnen der nächsten 12 Monate zu steigern") und diese unter wissenschaftlichen Aspekten bearbeitest.

Hier würde jedoch der praktisch Aspekt fehlen.

Am Besten klärst du diese Frage mit AKAD.

Grüße
Matthias
IBC-Möchtegern
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Danke!!
Toby66
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Hallo zusammen,

ein bißchen Widerspruch! Ich denke, das Beispiel von Matthias ist eben gerade schon wieder nicht fiktiv, sondern eher praxisorientiert. Bzw. eigentlich ist nicht das der Gegensatz, sondern theoretisch und praxisorientiert sind die Begriffe, die nötig sind. Sowohl ein Projektbericht als auch eine Diplomarbeit oder eine Thesis sollen praxisorientiert sein. Darunter versteht man, daß da nicht nur allerlei theoretische Dinge abgekaspert werden, sondern auch ein Bezug zur Praxis stattfinden soll (bei der DA beispielsweise ca. 40 % des Umfangs). Nun kann ja nicht jeder in seinem Job geeignete Themen finden - also bleibt ja gar nichts anderes übrig, als manche Dinge an Beispielen zu erläutern oder gar komplett auf ein Beispielunternehmen zurückzugreifen. Das wäre dann ein fiktives Unternehmen, aber dennoch ein Praxisbeispiel.

Ich glaube, das ist eher der Ansatz, der gewünscht ist. Wichtig wäre dann, wenn man sich mit Bäckereien beschäftigt, daß man die Praxis über Hintergrundinformationen (typisches Marktumfeld, Wettbewerber, etc.) einbaut. Wenn man da ein bißchen recherchiert, merkt der Leser im günstigsten Fall ja nicht einmal, daß die Bäckerei nur fiktiv ist.

Solltet Ihr Euch da nicht sicher sein, einfach mal einen Dozenten des Vertrauens ansprechen. Die können da sicherlich weitere Informationen geben.

Viele Grüße
Thomas
IBC-Möchtegern
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ja genau das is ja mein problem :-)
wenn man eben nicht gerade in einem job arbeitet wo sich ein passendes thema bietet, dann muss man sich etwas ausdenken. nur in wie weit darf man das? es muss ja doch real sein...zwickmühle... mir würde jetzt kein einziges thema einfallen, das zwar fiktiv aber dennoch so real ist, dass man es "beweisen" könnte. man muss doch statistiken oder ähnliches liefern können. einfach beweise dafür, dass das was manschreibt auch stimmt.
IBC-Möchtegern
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Hier noch etwas von der akad:

Das Projektmodul beinhaltet einen Projektbericht (schriftliche, wissenschaftliche Ausarbeitung eines Themas, 4 Monate Bearbeitungszeit) und ein Praktikum. Ihre Berufstätigkeit wird als Praktikum im Rahmen des Studiums bei entsprechendem Nachweis angerechnet, so dass Sie nicht extra eine Praktikumsstelle organisieren müssen.
Toby66
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Hallo nochmal,

also auch mit dem "beweisen" ist das so eine Sache: niemand, der in seinem Studium ein Marketingkonzept für irgendwas entwickelt, kann hieb- und stichfest beweisen, daß es auch so funktioniert, wie man es beschrieben hat. Das weiß man - wenn überhaupt - ja erst hinterher. Die Umsetzung eines Konzeptes in die Praxis ist aber nicht Prüfungsbestandteil. Das versteht man auch nicht unter Praxisbezug.

Praxisbezug ist ja eher, daß man ein Konzept entwickelt, welches realistisch wäre. Das heißt, daß man für einen Familienbetrieb kein Marketingkonzept entwickelt, das mit TV-Werbekspots arbeitet. Der Praxisbezug kommt dadurch zustande, daß man aus einem Bündel von theoretisch möglichen Maßnahmen das auswählt, was man für den fiktiven Bäckereibetrieb für tatsächlich umsetzbar hält und beispielsweise begründet, warum man sich gerade für die Instrumente A, B und C entschieden hat. Praxisbezug heißt zwar, die Auswirkungen in einer möglichst realistischen Art und Weise abzuschätzen, die sich an tatsächichen Rahmenbedingungen orientiert - aber ob so eine Konzeption dann wirklich umgesetzt wird und ob das Ergebnis wirklich so ist wie angenommen kann ja zu dem Zeitpunkt i.d.R. gar keiner kontrollieren.

Eine etwaige Beweisführung, die belegen soll, daß realistische Zusammenhänge beschrieben werden bzw. das Konzept funktioniert, sähe dann ja eher so aus, daß man aus der Literatur Beispiele bringt, wie die Maßnahmen in vergleichbaren Situationen gewirkt haben.

Ist das einigermaßen verständlich?

Was die AKAD-Betreuer NICHT möchten, ist, daß da einfach nur Theorien aus Lehrbüchern ohne Reflexion nacherzählt werden, sondern es soll halt eine Übertragung in eine - nötigenfalls fiktive - Praxis stattfinden (also auch Vor- und Nachteile kritisch gewürdigt werden, am besten mit erkennbaren eigenen Gedankengängen).

Viele Grüße
Thomas
IBC-Möchtegern
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ja, das ist inzwischen schon klar. aber wenn man eben keine praktischen erfahrungen mit einbringen kann und alles nur theoretisch belegt, so finde ich das sehr wage. man nimmt eine fixtive firma und ein fiktives ziel der umsatzsteigerung durch die maßnahmen xyz... ob es funktioniert oder nicht kann man aber gar nicht sagen, da man es eben nicht beweisen kann. wo ist dann der sinn einer solchen arbeit? soll man dann nur erklären wie es funktionieren könnte und was schief gehen könnte? das wäre ja wirklich nicht mehr als in fachliteratur abzukupfern bzw. umzuformulieren. etwas eigenes kann man aufgrund mangelnder erfahrung schliesslich nicht einbringen.

und ich habe gelesen, dass man die projektarbeit als basis für die bachlor thesis verwenden sollte. aber nach 20 seiten ist da doch nicht mehr viel neues machbar, oder? zumindest hätte man für die bachelor thesis dann nichts essentielles hinzuzufügen.
IBC-Möchtegern
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Hat vielleicht jemand schon eine Projektarbeitet gut bewertet bekommen und würde mir diese mal mailen? nicht zum abkupfern, sondern nur damit ich mal eine vorstellung davon bekomme, was da verlangt wird...
hallokoeln
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Hi,

noch ein paar Tipps von mir:

Wenn Du eine Projektarbeit ohne irgendeinen Praxisbezug schreibst, wird einfach die Note ein wenig schlechter: ich habe aus dem Grund eine 2,3 bekommen, da ich wirklich eine reine Theoriearbeit geschrieben habe (nur Wissen zusammengetragen u. neu strukturiert - das war mit dem Betreuer auch so abgesprochen). Das ist beim Diplom nicht so kritisch, weil der Projektbericht nicht in die Endnote eingeht - bei der abschließenden Diplomarbeit will ich den Praxisbezug dann herstellen.

Generell gibt es Regeln, wieviel des Projektberichts maximal in der Diplomarbeit / Bachelor-Thesis verwendet werden darf - typischerweise wirst Du in der Abschlussarbeit Erkenntnisse aus dem Projektbericht verwenden, evtl. nochmal neu u. anders zusammenfassen etc. Es ist insofern günstig, den Projektbericht als Einstieg in ein Thema zu nutzen: sich generell zu überlegen, worüber Du schreiben willst u. dann mit dem Betreuer zu klären, welcher Teil sich gut vorab als PB bearbeiten ließe. Dann bist Du bei der Abschlussarbeit schon im Thema drin. Man könnte z.B. den Fragebogen im PB entwickeln, wenn man in der Abschlussarbeit eine empirische Untersuchung machen will etc.

Aber zu Deiner wichtigeren Frage: Praxisbezug. Rein theoretische Arbeiten wären welche, wo Du nur existierende Literatur auswertest, zusammenfasst etc. Wichtig ist für den Praxisbezug, dass diese Theorieleistung, die immer ein Teil der DA ist, ergänzt wird durch Anwendung auf eine praktische Fragestellung. Dies muss - soweit ich es verstehe - kein ganz konkreter Fall / Unternehmen sein. Aber eben eine Anwendung der Theorie, wo Du eine gewisse Transferleistung erbringen, Einschätzungen machen, Entscheidungen treffen, Dich festlegen musst.

Z.B. Theorie: Anforderungen von Basel II an Kreditvergabe der Banken, praktische Anwendung: daraus abzuleitende Empfehlungen für KMU bei Kreditanträgen für Neuinvestitionen. Dann musst Du Deine konkrete Fragestellung vorstellen u. begründen, warum Du sie untersuchst u. nach Vorstellung der Theorie - was fordern die Banken? - eine Anwendung auf die konkrete Situation von KMU u. eine bestimmten Art von Krediten machen. Eine praktische Fragestellung wäre aber sicher auch schon: Auswirkungen der Basel II Anforderungen auf die Kreditvergabe der Banken, wenn Du dort die Praxis der Kreditvergabe untersuchst.

Hoffe, das hilft ein bisschen.

Aber zur Beruhigung: bis Du in Deinem Studium vor dem Projektbericht sitzt, gibt es ein Modul, das in das wiss. Arbeiten einführt (SQL03 glaube ich), dort kannst Du fragen, Du kannst Mitstudenten und Dozenten fragen u. letztendlich hilft Dir auch Dein Betreuer, Dein Thema so anzulegen, dass es die Anforderungen erfüllt. Ist machbar!

Gruß, Sibylle
IBC-Möchtegern
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danke, also scheint es ja doch machbar ohne praktische Erfahrungen einen PB zu schreiben, ist nur irgendwie Pfusch am Bau :-)

Dann werde ich mal abwarten wie es mir gelingt und danke euch allen für eure Antworten!!
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