private oder die gesetzliche Krankenversicherung?

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Bist Du privat oder gesetzlich Krankenversichert?

Ich bin privat versichert.
1
5%
Ich bin gesetzlich versichert.
18
90%
Ich bin nicht versichert.
1
5%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 20
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Reflection
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Hallo Gemeinde,

ich möchte heute eine Umfrage zur privaten Krankenversicherung starten, die auch mich persönlich betrifft und ich nicht so recht weiß wie ich mich entscheiden soll.
Also zum Thema. Ich habe vor knapp einer Woche eine Anfrage zur privaten Krankenversicherung über das Portal http://pkvergleich.de gemacht. Daraufhin habe ich verschiedene Angebote erhalten und bin mir nicht sicher ob ich in die private Krankenversicherung wechseln soll, oder doch besser bei der AOK bleibe.

Da ich von verschiedenen Personen in meinem Umfeld nicht immer was positives über die private Krankenversicherung gehört habe, möchte ich gerne von euch wissen, ob Ihr privat versichert seit und wenn ja, ob Ihr die Entscheidung im nachhinein bereut oder welche Erfahrungen Ihr gemacht habt.

Danke schonmal für eure hilfreichen Antworten! :D
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AlexR
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Hallo,

das kommt meiner Meinung nach sehr auf die persönliche Situation an.
Private KV ist für den jungen gutverdienenden Single vorteilhafter.
Wenn Du jedoch Familie planst fährst Du gesetzlich besser, da Ehepartner und Kind kostenlos familienversichert sind. Bei der privaten KV musst Du dann für Partner und jedes Kind extra Beiträge bezahlen...
...also immer sich selbst hinterfragen, wie die zukünftige Familiensituation aussieht!
Ich habe mich aus diesem Grund für die gesetzliche KV entschieden.

Grüße
Alex
Dipl.-Betriebswirt (FH) I Student of the Year 2013 HS Stuttgart (beste Gesamtnote)
Pielm
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Ich stimme auch zu, dass es von der persönlichen Situation abhängig ist.

Von den Leistungen mal abgesehen, ist ein weiterer Unterschied folgender:

Die Beiträge, die du an eine gesetzliche Kasse abführst, sind einkommensabhängig. Steigt dein Einkommen, steigen die Beiträge.
Die Beiträge in der privaten Krankenkasse hängen dagegen nicht vom Einkommen, sondern von Geschlecht, Eintrittsalter und Tarif / versicherte Leistungen ab.

Solltest du dich für eine private Krankenversicherung entscheiden, kann ich dir nur raten, intensiv zu vergleichen. Ich konnte durch einen Wechsel von einer privaten zu einer anderen privaten KV rund 300 EUR monatlich sparen. Eine - meiner Meinung nach gute private Kasse - ist die DKV.
Beim Vergleich von den Beiträgen privater Versicherungen mußt du auch den Selbstbehalt vergleichen. Je höher dein Selbstbehalt jährlich, um so niedriger die Beiträge. Das eignet sich also besonders für junge gesunde Leute.

Wenn es um Versicherungen ging, habe ich mich immer ausführlich in "Finanztest" von Stiftunt Warentest informiert.
Da kann man auch einzelne Dokumente für ca. 1 - 2 Euro downloaden.

Es lohnt sich auf jeden Fall, eine gut überlegte Entscheidung zu treffen.
Pielm
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Ach ja: solltest du dich für die gesetzliche entscheiden, kannst du für bestimmte Leistungen Zusatzversicherungen
abschließen.

Ich kann wirklich jedem empfehlen, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, und zwar in jungen Jahren. Da sind die noch sehr billig.

Kosten für Zahnersatz - und das kommt ja häufig vor - gehen schnell in die zig-tausende Euro.
AndyS
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Pielm hat geschrieben:Die Beiträge, die du an eine gesetzliche Kasse abführst, sind einkommensabhängig. Steigt dein Einkommen, steigen die Beiträge.
Allerdings "nur" bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Verdienst du dann mehr, bleibt der Beitrag konstant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beitragsbe ... rsicherung
Pielm
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AndyS hat geschrieben:
Pielm hat geschrieben:Die Beiträge, die du an eine gesetzliche Kasse abführst, sind einkommensabhängig. Steigt dein Einkommen, steigen die Beiträge.
Allerdings "nur" bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Verdienst du dann mehr, bleibt der Beitrag konstant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beitragsbe ... rsicherung
Das stimmt, aber die BBMG ist relativ hoch.
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Urbl
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Pielm hat geschrieben:
AndyS hat geschrieben:
Pielm hat geschrieben:Die Beiträge, die du an eine gesetzliche Kasse abführst, sind einkommensabhängig. Steigt dein Einkommen, steigen die Beiträge.
Allerdings "nur" bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Verdienst du dann mehr, bleibt der Beitrag konstant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beitragsbe ... rsicherung
Das stimmt, aber die BBMG ist relativ hoch.
Wenn Du jedoch vor der Entscheidung gesetzliche oder private Krankenversicherung stehst, hast Du die Grenze eh schon erreicht. ;)

Was die meisten im Bezug auf das Einkommen jedoch vergessen, ist die Situation nach dem Arbeitsleben! Die Beiträge der privaten Krankenversicherung bemessen sich ja nach dem Gesundheitszustand und nicht nach dem Einkommen. In der Regel ist es ja so, dass das Einkommen zur Rentenzeit sinkt und mit zunehmenden Alter der Gesundheitszustand schlechter wird. Denn momentan ist es ja so, dass man nach dem 55. Geburtstag gar nicht mehr in die gesetzliche Kasse kommt (Ausnahme man war innerhalb der letzten zehn Jahre mindestens fünf Jahre in der gesetzlichen Krankenversicherung) und man der privaten Versicherungswirtschaft "ausgeliefert" ist, was man dann auch im Leistungsfall beim Service, Beitragserhöhungen, ... zu spüren bekommt.

Und noch kurz zum Versicherungswechsel
Der Versicherungswechsel ist, ohne große Vorerkrankungen gar kein Problem. Doch lass mal was sein, die ganzen Onlineportale zum Preisvergleich gehen alle davon aus, dass man gesund ist. Wie sieht es aus, wenn eine Versicherung sagt, Sie sind zu krank, erhöhter Beitrag auf Grund erhöhten Risikos oder man Sie versichert sie schon, jedoch, folgende Bereiche werden von der Leistungsgewährung ausgeschlossen?!

Ich finde es ein spannendes Thema und bin für mich zu dem Schluß gekommen, dass ich mich für eine gesetzliche Versicherung entschieden habe und mir zwei Zusatzversicherungen für die Zähne und das Krankenhaus abgeschlossen habe.
ToDo:
-Assignment BWL33
-Projetkbericht
-Bachelorarbeit
Pielm
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Oder vor dem 55. Lebensjahr wieder in die gesetzliche wechseln. :D
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Urbl
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Das will ich sehen, dass hier jemand freiwillig auf Gehalt verzichtet um wieder unter die Beitragsbemessungsgrenze zu fallen. :D
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Pielm
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Erstens wird die Beitragsbemessungsgrenze sowieso immer wieder angehoben, zweitens bin ich in solchen Dingen, wenn ich etwas erreichen will, sehr kreativ (angefangen von Reduzierung der Arbeitszeit für eine kurze Zeit; muß ja nicht alles auf den letzten Drücker passieren. Bist du kurzfristig wieder drinnen, kannst du auch wieder drin bleiben). Wenn du dich heutzutage für etwas entscheidest, heißt das nicht, dass es 20 Jahre später noch immer so ist.

Deswegen würde ich mich aus jetziger Sicht (es sei denn, man ist schon Ende 40) für das entscheiden, was die nächsten 5-10 Jahre interessant ist.
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dnk
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was kostet eine behandlung von krebs bei einer privaten krankenversicherungen? [vorher und nachher]

ich denke nicht alles ist planbar
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AndyS
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> Die Beiträge der privaten Krankenversicherung bemessen sich ja nach dem Gesundheitszustand und nicht nach dem Einkommen.
> In der Regel ist es ja so, dass das Einkommen zur Rentenzeit sinkt und mit zunehmenden Alter der Gesundheitszustand schlechter wird.

Die Beiträge richten sich nach dem Gesundheitszustand beim Abschluss der privaten Krankenversicherung - danach ist dein Krankheitsverlauf relativ irrelevant (insofern man dir nicht nachweist dass die Ursache doch schon vor Abschluss "vorhanden" gewesen war).

Ich finde es ein spannendes Thema und bin für mich zu dem Schluß gekommen, dass ich mich für eine gesetzliche Versicherung entschieden habe und mir zwei Zusatzversicherungen für die Zähne und das Krankenhaus abgeschlossen habe.

> Erstens wird die Beitragsbemessungsgrenze sowieso immer wieder angehoben,

NIcht unbedingt. 2011 (?) ist die sogar geringfügig gefallen.

> Das will ich sehen, dass hier jemand freiwillig auf Gehalt verzichtet um wieder unter die Beitragsbemessungsgrenze zu fallen.

Da gibt's auch ähnliche Wege - z.B. einmalig einen etwas größeren Betrag per Gehaltsumwandlung in die Rente rüberschieben o.ä.
Burkhard
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Pielm hat geschrieben:Oder vor dem 55. Lebensjahr wieder in die gesetzliche wechseln. :D
Das ist inzwischen durch den Gesetzgeber erheblich erschwert worden. Da sind schon einige Anstrengungen erforderlich, um wieder zurück zu kommen.
I / II / III / IV / V / VI: erledigt :-)
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