Hallo alle zusammen,
tja, ich bin auch erst auf dieses Forum gestoßen, als ich mit der AKAD und der staatlichen Prüfung durch war!
Als "Ehemalige", die letztes Jahr die Prüfung in Karlsruhe gewagt und glücklicherweise bestanden hat, kann ich euch nur sagen: zieht das mit der Wirtschaft bei der AKAD durch. Die wissen da recht gut, was in der Prüfung (zumindest in Karlsruhe) auf euch zukommen könnte, und sind daher in der Lage, euch entsprechend vorzubereiten.
Einen Alleingang würde ich nach meinen Erfahrungen im Nachhinein nicht versuchen wollen; es müßte nicht wirklich schiefgehen, aber so "unvorbereitet"? Na, ich weiß nicht.
Bei mir ist es so, daß ich schon während meiner ersten Berufsausbildung mit der Wirtschaft in Kontakt kam, so daß ich da gewissermaßen "vorbelastet" war. Zur Zeit arbeite ich (noch) in einer Kanzlei, wo ich seit einiger Zeit immer mal wieder eine Übersetzung machen darf (Patentschriften, Verträge). Außerdem ziele ich auf eine Beeidigung ab. Das heißt kurzgefaßt, daß auf meinem Zeugnis steht, daß ich auf dem Fachgebiet Wirtschaft geprüft wurde, aber nebenbei weitere Erfahrungen auf anderen Gebieten sammle und versuche, das immer weiter auszubauen, so daß ich nicht dauerhaft auf die Wirtschaft angewiesen bin, sondern zwischendurch auch mal was anderes machen kann, zur Abwechslung.
Das ist auch in Anbetracht der Tatsache, daß es unzählige Konkurrenten im Berufsfeld der Übersetzer gibt, sicher nicht das Verkehrteste.
Euch würde ich daher, wie schon angedeutet, empfehlen, das "mitzunehmen" und durchzuboxen, was euch bei der AKAD im Rahmen des sehr teuren Studiums zugeworfen wird, und euch DANN (oder auch schon so nebenher) auf eurem anderen Sachgebiet (Naturwissenschaften, Technik usw. usf.) in den Bereich hineinzuarbeiten.
Um ganz ehrlich zu sein, mir hat bei der AKAD am Schluß vieles gestunken, z.B. diese vielen, vielen Seminare. Wer wie ich einen Full-Time-Job mit 40 Wochenstunden hat und bei 30 Tagen Jahresurlaub versucht, das Ganze in zwei Jahren unterzukriegen, könnte Probleme bekommen. Die zwei Jahre sind somit sehr knapp bemessen, zumal man meines Wissens all diese Seminare belegt haben MUß, um für die Prüfung in Karlsruhe zugelassen zu werden.
Was mich auch genervt hat, war diese scheinbare Unorganisiertheit. Ich gehörte zu jenen, die sich kurz vor der Umstellung auf das modulare System noch angemeldet hatten und somit wählen konnten, ob sie lieber das alte oder das neue System nutzen wollten. Da ich mich für das neue entschied, gehörte ich zu den sogenannten "Wechslern", die bisweilen auch die Dozenten zur Verzweiflung trieben.
So wurde ich in dem ersten Seminar, das ich besuchte, gleich gefragt, was ich denn da wolle, ich hätte doch das Seminar gar nicht besucht, worauf dieses angeblich aufbaute!
Bei einem Anruf war mir aber zuvor noch ausführlich erklärt worden, daß ich als "Wechslerin" nur die-und-die Seminare zu machen hätte und die anderen freiwillig seien. Und dazu gehörte das angebliche "Grundlagenseminar" nicht!
So richtig blickte keiner durch, fragte man zwei Leute, erhielt man drei verschiedene Antworten. Das war schon ein bißchen blöd.
Und für mich mit ein Grund, das Ganze so schnell wie möglich durchzuziehen.
Was das regelmäßige Zeitunglesen betrifft, so bin auch ich da ein recht fauler Vertreter. Das heißt jetzt nicht, daß ich mich gar nicht informiere, aber gerade auf dem Gebiet Wirtschaft lese ich gerne mal nur die Überschriften, vor allem wenn ich es eilig habe...
Das sollte jetzt aber niemandem als Vorbild dienen!
Es ist nämlich nicht übertrieben, daß man vielleicht ein Jahr vor dem angedachten Prüfungstermin mit dem "vorbereitenden gründlichen Lesen" anfangen sollte, auch im Hinblick auf das Stegreifübersetzen, was ein sehr wichtiger und gewichtiger Bestandteil der mündlichen Prüfung ist.
Zeitungsmäßig würde ich euch, wenn ihr euch FÜR die AKAD entscheiden solltet, empfehlen, ab etwa ein Jahr vor der Prüfung den Economist zu abonnieren, der einmal wöchentlich erscheint und sprachlich ein sehr gutes Niveau hat, mit dem sich etwas anfangen läßt.
Die Texte aus dem Economist werden auch in den Seminaren gerne eingesetzt; auch für das Üben von Stegreifübersetzungen (die man für die Prüfung wirklich gut können sollte, damit es auch noch reicht, um die Auswirkungen der Nervosität am Anfang der Prüfung zu überwinden) bietet sich dieser an.
An deutschen Zeitungen würde ich spontan die FAZ empfehlen. Und wenn ihr euch da mal den Wirtschaftsteil anschaut - soooo viel ist das gar nicht! Zumindest nichts, was nicht zu schaffen wäre.
Ich habe mir oft in der Mittagspause eine Zeitung geholt und diese dann in der verbleibenden Zeit gelesen. So läßt sich das ganz gut unterbringen, wenn man abends nicht mehr viel Zeit hat (oder wenn man Besseres zu tun hat

).
Für einen Überblick darüber, was in der Mündlichen so abgefragt wird, lest mal hier nach:
http://www.fernstudenten.de/viewtopic.php?t=51738
Hier sind einige Erfahrungsberichte, unter anderem auch meiner, versammelt, womit ihr euch vielleicht ein bißchen ein Bild über das machen könnt, was noch verlangt wird, wenn ihr die schriftliche Hürde erst geschafft und hinter euch gebracht habt.
So, jetzt viel Spaß mit euren weiteren Überlegungen. Solltet ihr euch für die AKAD entscheiden, wünsche ich euch viel Durchhaltevermögen und Ausdauer. Aber: laßt euch nicht entmutigen; es
wird den einen oder anderen Rückschlag/Tiefschlag geben, besonders am Anfang. Trotz allem: es ist manchmal schwierig, aber es ist zu schaffen, auch nebenher!
Viele Grüße!
Judith