Fernstudium gleichwertig mit Vollzeitstudium?

...hier stehen alle die Themen, die in den anderen Foren offtopic sind. :-)
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audiwaudi
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Hallo,

ich habe heute eine hitzige Diskussion mit einem Vollzeitstudenten gehabt über die Frage, ob beide Studien qualitätiv überhaupt zu vergleichen sind, da uns als Fernstudenten ja auch der zeitliche Aspekt vorgehalten wird.
Er behauptete, da wir noch so "nebenzu" lernen, wir eh nicht das gleiche lernen könnten, wie ein normaler Student :roll: und somit weniger Wissen erhalten und somit die Profs an der Uni ja dann wertlos wären, wenn das Fernstudium das gleiche wäre...............

Was sagt Ihr dazu?
8O
dnitsche
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Geschwätz. :D
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audiwaudi
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aber es nervt.......

:evil:

und die Diskussionen sind dann endlos und dann kommts eh bloß zu dem Punkt "Ach Du und Fernstudium!, derweil selber nicht beim "normalen" Studium weiterkommen....
qwertz
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audiwaudi hat geschrieben:Hallo,

ich habe heute eine hitzige Diskussion mit einem Vollzeitstudenten gehabt über die Frage, ob beide Studien qualitätiv überhaupt zu vergleichen sind, da uns als Fernstudenten ja auch der zeitliche Aspekt vorgehalten wird.
Er behauptete, da wir noch so "nebenzu" lernen, wir eh nicht das gleiche lernen könnten, wie ein normaler Student :roll: und somit weniger Wissen erhalten und somit die Profs an der Uni ja dann wertlos wären, wenn das Fernstudium das gleiche wäre...............

Was sagt Ihr dazu?
8O
Das ist bloß'n Klischee. Noch nie ein Fernstudium gemacht, aber sich eine Meinung drüber bilden wollen. Ja, das haben wir gerne!

Zu der qualitativen Sache:
Wir lernen alles aus den Heften, in denen das Wichtige steht. Das wird nochmal im Unterricht dann durchgesprochen und dann die Klausur.

Die werden in den überfüllten Höhrsaal gestopft, müssen um Plätze kämpfen, stehen draußen, bekommen tonnenweiße Infos zu geschüttet und wissen danach nur die Hälfte. Im Endeffekt müssen sie dann selbstständig alles nacharbeiten und sich Bücher raussuchen etc., was uns zum größten Teil erspart bleibt.

Und wäre ein Unterschied da, wären wir nicht staatl. zugelassen. ;)

Also für mich ist das reines Geschwätz...

das einzige was fehlt ist das Campusleben, aber das gibts heutzutage eh immer weniger!
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audiwaudi
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qwertz hat geschrieben:
Das ist bloß'n Klischee. Noch nie ein Fernstudium gemacht, aber sich eine Meinung drüber bilden wollen. Ja, das haben wir gerne!

Zu der qualitativen Sache:
Wir lernen alles aus den Heften, in denen das Wichtige steht. Das wird nochmal im Unterricht dann durchgesprochen und dann die Klausur.
das wird dann so argumentiert, das ja der Prof noch wichtige Details anspricht, die dann auch prüfungsrelevant sind. Das bekämen wir nicht so mit und deswegen hat er mehr Wissen bzw. mehr Detailwissen was dann besser sein sollte.


Ich habe gesagt, es liegt im Ermessen eines Fernstudenten ABER auch Vollzeitstudenten, in wie weit er SELBSTSTÄNDIG noch sein Detailwissen vertiefe........wo wir beim Thema wären "Der Professor ist dann ja aber Deiner Meinung nach wertlos"...blablabla.

selber nicht in den Quark kommen, im tiefsten Semester sein, nichts arbeiten und dann zum Diskutieren anfangen, das macht mich fuchsig!
dnitsche
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audiwaudi hat geschrieben: Ich habe gesagt, es liegt im Ermessen eines Fernstudenten ABER auch Vollzeitstudenten, in wie weit er SELBSTSTÄNDIG noch sein Detailwissen vertiefe........
Eben gibt an der Uni genauso faule Schnarchnasen wie hier auch. Was jeder mitnimmt hängt von einem selbst ab. Noch dazu gehen manche Uni Kollegen oft ja nichtmal in die Vorlesungen. :roll:

Einige Personaler honorieren auch das man sein Studium nebenher macht. Die wissen genau, daß die Leute dann belastbar sind.
DerW
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es kommt denke ich immer auf den gewünschten Arbeitgeber an. Einige sagen ein Universitätvollzeitstudium ist das NonPlus Ultra, andere sagen, dass sie lieber auf Fernstudenten setzen, da sie dort die gewissheit haben, dass auch mal 60 oder 70Stunden Wochen kein Problem sind.
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BWL_Erik
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Hallo,

wir dürfen uns nichts vormachen. Es muss uns allen klar sein, dass der Schwierigkeitsgrad des Stoffes auf der UNI oder FH im Vollzeitmodell nicht zu vergleichen ist unserem. Einge Beispiele dazu, sind allein die zu absolvierenden Mathe-Kurse mit den anschließenden Klausuren. Dort muss man sich mit Mathematik viel intensiver beschäftigen. Ich habe neulich einige VWL-Probeklausuren gesehen von einen Studenten (Kumpel) an einer Universität. Ich sage euch, unsere Klausuren sind kein Vergleich dazu. Dort müssen die ökonomischen Zusammenhänge viel intensiver mit Differentialrechnung etc. begründet und nachgerechnet werden, sowohl in Mikro als auch in Makro. Keine Auswahlmöglichkeit zwischen beiden Schwerpunkten.

Ich hoffe ihr steinigt mich nicht aber, ein Student auf der Uni lernt durch die jahrelange Recherche- und Aneignungstätigkeit sich in unbekannte Aufgabengebiete vorzuarbeiten ohne Vorwissen. Bei uns ist dies mehr oder weniger auf die Diplomarbeit beschränkt, da wir glücklicherweise die Lerneinheiten aufbereitet bekommen.

ABER:

Ist unser Studium dadurch weniger wert? Meiner Meinung nach, NEIN!!
Begründung:

Die meisten Fernstudenten haben bereits einige Jahre Berufserfahrung auf dem Buckel und wissen genau, wie das Gelernte teilweise eingesetzt werden kann, während ein Vollzeitstudent gar nicht weiß wie das ganze in der Praxis umgesetzt werden kann. Meistens verstehen die gar nicht warum sie das gerade rechnen :D .Um beruflich auf unser Erfahrungsniveau zu kommen, müssen bei den Vollzeitstudenten einige Jahre nach dem Abschluss leider :) vergehen.

Unser Studium ist eben Praxisorientiert.

Hinzu kommt, dass die Studiengänge staatlich zugelassen sind, und damit als gleichwertig anerkannt sind.

Des Weiteren bekommen wir genau so unseren Titel wie jeder andere Student auch. Meiner Meinung nach ist der Titel das was am Ende zählt.

Es gibt noch viele andere Gründe, die für unser Studium sprechen. Einige wurden bereits oben erwähnt.
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dnitsche
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BWL_Erik hat geschrieben: FH im Vollzeitmodell nicht zu vergleichen ist unserem.
Äh meine Freundin macht an ner anderen FH auch ein nebenberufliches Studium und schreibt die gleiche Klausren wie die Vollzeitstudis.
BWL_Erik hat geschrieben:Einge Beispiele dazu, sind allein die zu absolvierenden Mathe-Kurse mit den anschließenden Klausuren. Dort muss man sich mit Mathematik viel intensiver beschäftigen. Ich habe neulich einige VWL-Probeklausuren gesehen von einen Studenten (Kumpel) an einer Universität.
Jepp, hab ich auch schon gesehen echt nicht ohne. Frag mich nur wann man das im Beruf mal braucht. 97%(nur mal grob geschäzt) der BWL Studenten werden das Zeug nie wieder brauchen.

BWL_Erik hat geschrieben:Ich hoffe ihr steinigt mich nicht aber, ein Student auf der Uni lernt durch die jahrelange Recherche- und Aneignungstätigkeit sich in unbekannte Aufgabengebiete vorzuarbeiten ohne Vorwissen. Bei uns ist dies mehr oder weniger auf die Diplomarbeit beschränkt, da wir glücklicherweise die Lerneinheiten aufbereitet bekommen.
Die bekommen teilweise die wildesten Scripte und müssen sich alles selber zusammensuchen. Ich finde das ist Zeitverschwendung. Warum gibt man denen kein gescheites Material.*kopfkratz*.

Diese ganze Recherchetätigkeiten hat man doch mal mehr oder mal weniger sein ganzen Berufsleben lang. Weil sich ständig irgendwelche Rahmenbedingungen ändern.
BWL_Erik hat geschrieben:müssen bei den Vollzeitstudenten einige Jahre nach dem Abschluss leider Smile vergehen.
Da kenne ich auch so ein paar Fälle wo das durchaus zutrifft. :lol:
BWL_Erik hat geschrieben:Unser Studium ist eben Praxisorientiert.
BWL_Erik hat geschrieben:Es gibt noch viele andere Gründe, die für unser Studium sprechen. Einige wurden bereits oben erwähnt.
Denke schon aber eigentlich mach ich mir um sowas keinen Kopf. Jeder muß seinen Weg gehen beim einen läufts besser beim anderen schlechter.
SebastianMA
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Im Vollzeitstudium ist man im großen Maße abhängig von der Qualität des entsprechenden Professors. Hat der keine große Lust auf Lehre, bekommt man ein Standardskript und den Stoff in der Vorlesung runtergerattert.
Wir an der AKAD bekommen die tollen Hefte, die manchmal auch etwas sonderbar sind. Macht die Sache irgendwie vergleichbar. :)

Ansonsten schätze ich das Uni-Studium fachlich breiter gefächert ein. Dafür müssen wir entsprechend mehr Eigenleistungen bringen und konzentrieren uns nur auf's Wesentliche, clever oder?
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BWL_Erik
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@dnitsche:

Ich mach mir darüber auch keinen Kopf und würde auch allen anderen raten es nicht zu tun, da dies ewige Diskussionen sind, die nichts bringen. Jeder versucht natürlich sein Studium gegenüber anderen hervorzuheben. Die gleichen Diskussionen gibt es zwischen UNI und FH-Studenten. Natürlich wollen die UNI-Studenten glauben, dass ihr Studium hochwertiger sei. Natürlich wollen die FH-Studenten glauben, dass ihr Studium gleichwertig sei, die widerrum behaupten ihr Studium wäre hochwertiger gegenüber eines Fernstudiums usw. usw. Das hört nie auf.

Fakt ist. Am Ende bekommen wir unseren akademischen Grad. Der ist gleichwertig mit allen anderen. Mit diesem Titel werden wir alle unsere Bewerbungen schreiben und einen guten Job bekommen. Auf der Visitenkarte wird eben auch nur der Titel stehen und nicht wo und wie man ihn bekommen hat. Da können sich alle drehen und wenden wie sie wollen. Worauf es im Job langfristig ankommen wird, wie man das Erlernte in die Praxis umsetzt.

Jetzt aber genug.
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Schwani
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Ich denke, dass der springende Punkt nicht im Unterschied Vollzeit- oder Fernstudium liegt sondern eher in der Frage Universitäts- vs FH-Studium.

Und dass ein Universitätsstudium wesentlich wissenschaftlicher angelegt ist als ein FH-Studium ist m. E. völlig klar. Vor diesem Hintergrund mag jeder selber wählen, was für ihn der bessere Weg ist.
Der_Andi78
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Daher kann man ja nach dem Dipl./Bach-FH in Lahr den Master machen (müsste dann ja univ.sein,oder?), um dann an der HHL-Leipzig zu promovieren...dann hat man genug für sein Ego getan und es allen "Normalstudenten" gezeigt ;)

Ich persönlich kenne solche Diskussionen auch und finde dieses "Was ist besser" ist immer wie der Sch***vergleich in der Grundschule...wichtig ist nicht wie lang er ist, sondern, was man daraus macht ;) ebenso ist das mit dem akademischen Abschluss...Ist meist eher so n Ding, um seine Profilneurose auszuleben: "HAHA - ich bin univ-Dipl.Kfm und du nur FH - und dazu noch Fernstudium" - Wenn ich dann sag, dass ich dafür in den Vergangenen 13 Jahren aber immer voll verdient habe, keine Bafög-Kredite (oder andere) mit mir rumschleppe, verstummen diese STimmen meist...

Zumal ich davon ausgehe, dass ich nach ein paar Berufsjahren und anschließendem Studium etwas "gereifter" in meiner Persönlichkeit bin, sowie fachliche und soziale Skills erworben habe, die mich für einen potenziellen Arbeitgeber attraktiver machen, als einen "Jüngling", der frisch von der Uni kommt aber dafür VWL-Modelle mit Diff.-REchnung erklären kann (um beim obigen Beispiel zu bleiben).

Das soll kein Rundumschlag sein, nur ein paar Erfarhungen und meine persönliche Meinung zum Thema ;)
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robina_1966
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..die vollzeitstudenten haben meistens gar keine ahnung, was bedeutet, nach 40-50 stunden arbeit sich hinzusetzen und lernen.

Was wir uns hiermit antun ( zum teil auch nicht mehr mit 20, es spielt auch eine rolle..), ist auch nicht ohne...Zumal das uni-studium auf sehr viel theorie basiert und wenig praxis..I
ich sehe meinen bruder, dr. der psychologie, aber von menschen hat er nicht wirklich eine ahnung..er kann mir nur irgendwelche theorien erläutern, die jenseits der realität sind..Hätte besser ein fh-studium absolviert, und zwar nebenberuflich.. :D

Meiner meinung nach muss jeder wissen, welchen weg einzuschlagen ist..und vor allem, davon überzeugt sein..wie heisst das lied? "lass' die leute reden.." :D :D

Grüsse
robi
"Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen. " (Sokrates)
Stefania
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Kann meinen Vorrednern nur zustimmen, die FH kann nicht mit einer Uni verglichen werden. Aber ich finde die Aussagen: "Vollzeitstudenten sind besser, Fernstudium ist doch nichts" ziemlich daneben. Wir als Fernstudis müssen den gleichen Umfang leisten wie Vollzeitstudenten. Nur haben wir den großen Vorteil, dass für uns vieles leichter verständlich ist, da wir bereits über x Jahre praxisbezug haben und nicht frisch von irgendeiner Schule kommen.

Ich habe letzte Woche einen Bericht gesehen über eine Vollzeit-Bachelorin, wirklich, mir kamen die Tränen: Sie musste morgens um 8 Uhr in der FH zur Vorlesung sein (ich bin zwischen 7.30 und 8.00 Uhr im Büro), dann hatte sie den ganzen Tag Vorlesungen (ich war den ganzen Tag im Büro und nicht nur zum Kaffee trinken) und abends musste sie den ganzen Stoff aufarbeiten, weil in den Vorlesungen der Prof. ja nur einen Monolog hält (und ich saß da mit meiner Formelsammlung und den ganzen Übungsaufgaben für Statistik).... Und zum schluss meinte sie dann noch, einen Job könnte sie nicht machen, da das Studium sie so sehr beansprucht... Der Bericht war auch keine gute Referenz für die Vollzeitstudenten...

Und was die ARbeitgeber angeht, kann ich aus meiner ERfahrung nur sagen, die haben Respekt vor den Fernstudenten, da sie eine große Selbstdisziplin und Motivation haben um das Studium neben dem Beruf und/oder der Familie noch zu stemmen.

LG Stefania
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